Französische Datenschutzbehörde besucht Worldcoin-Büro in Paris
Die französische Organisation zur Überwachung des Datenschutzes hat “Kontrollen” im Pariser Büro von Worldcoin durchgeführt. Diese französischen Inspektionen erfolgen vor dem Hintergrund des verstärkten regulatorischen Drucks auf das Kryptowährungsprojekt, das vom aktuellen CEO des Chatbot-Entwicklers Openai gegründet wurde.
Die National Commission on Informatics and Liberty (CNIL) in Frankreich hat diese Woche “Kontrollen” im Worldcoin-Büro in der Hauptstadt des Landes durchgeführt, wie Reuters berichtet. Diese Kontrollen erfolgen zu einer Zeit, in der das Kryptounternehmen einer zunehmenden weltweiten regulatorischen Überprüfung unterliegt.
Die CNIL ist die unabhängige Aufsichtsbehörde Frankreichs, die dafür zuständig ist, sicherzustellen, dass das französische Datenschutzgesetz auf die Erhebung, Speicherung und Nutzung von persönlichen Daten angewendet wird. Im Juli gab die CNIL bekannt, dass sie Worldcoin wegen der “fragwürdigen” Legalität ihrer biometrischen Daten untersucht.
Worldcoin wurde von dem deutsch-amerikanischen Unternehmen Tools for Humanity entwickelt und wurde 2019 vom CEO von Openai, Sam Altman, gegründet. Openai ist ein von Microsoft unterstütztes AI-Forschungslabor, das hinter dem auf AI basierenden Chatbot Chatgpt steht.
Das Projekt hat Aufsehen erregt, da es von den Benutzern verlangt, ihren Iris-Scan gegen eine digitale “World ID” und in einigen Rechtsgebieten sogar Kryptowährung einzutauschen. Worldcoin behauptet, dass dies zur Authentifizierung von Personen online und zur Bekämpfung von KI-basierten virtuellen Identitäten dient.
Ein Sprecher der CNIL bestätigte am Donnerstag, dass die “Kontrollen im Worldcoin-Büro” stattgefunden haben, wie zuvor von Politico berichtet. Der Vertreter der französischen Aufsichtsbehörde lehnte eine weitere Stellungnahme ab. Die Worldcoin Foundation erklärte gegenüber Reuters:
Das Team von Worldcoin ist froh über jede Gelegenheit, Fragen zur Zielsetzung und Technologie des Projekts zu beantworten.
Als Reaktion auf die erste Untersuchung der CNIL im Juli erklärte die auf den Cayman Islands ansässige Organisation auch, dass Worldcoin entwickelt wurde, um den Datenschutz von Einzelpersonen zu schützen, und dass ein robustes Datenschutzprogramm aufgebaut wurde. Das Projekt sei auch bereit, die Anforderungen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen. Laut der Website von Worldcoin haben sich bereits 2,1 Millionen Menschen angemeldet.