Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Deutschlands größte Bundesbank, plant die Verwahrung von Kryptowährungen anzubieten.
Diese in Zusammenarbeit mit der Bitpanda-Börse entwickelte Initiative unterstreicht die zunehmende Akzeptanz digitaler Vermögenswerte in der traditionellen Bankenbranche. Mit einem Vermögen von rund 333 Milliarden Euro (~355 Milliarden US-Dollar) ist der Einstieg der LBBW in den Krypto-Custody-Markt ein Meilenstein.
Warum deutsche Banken auf den Krypto-Zug aufspringen
Ab der zweiten Jahreshälfte 2024 wollen LBBW und Bitpanda diese Dienstleistungen ihren institutionellen und Firmenkunden anbieten. Die Ankündigung folgt einer steigenden Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten bei diesen Kunden, wie Jürgen Harengel, Geschäftsführer Firmenkunden der LBBW, feststellte.
“Die Nachfrage unserer Firmenkunden nach digitalen Assets steigt”, sagte Harengel.
Darüber hinaus ist dieses Vorhaben Teil eines umfassenderen Trends innerhalb des deutschen Finanzökosystems. Banken und Vermögensverwalter im ganzen Land entwickeln aktiv Depotdienste und entwickeln proprietäre Produkte für den Kryptomarkt.
Diese Bemühungen sind größtenteils eine Reaktion auf die bevorstehenden Kryptovorschriften der Europäischen Union, von denen erwartet wird, dass sie Klarheit und Stabilität in den Umgang mit digitalen Vermögenswerten bringen. Darüber hinaus wird erwartet, dass der Krypto-Umsatz in Deutschland bis 2028 2,5 Milliarden US-Dollar erreichen wird.
Weitere Entwicklungen im Bereich Kryptowährungen in Deutschland
Auch die Deutsche Bank macht Fortschritte mit ihrem Service zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte. Des Weiteren ist die DWS-Einheit Teil eines Konsortiums, das Pionierarbeit für einen auf Euro lautenden Stablecoin leistet. Solche Initiativen spiegeln eine weit verbreitete Bewegung unter Finanzinstituten wider, Kryptowährungen in ihre Dienstleistungsangebote zu integrieren.
Das Engagement für Krypto zeigt sich auch bei Crypto Finance, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Börse. Crypto Finance hat sich vier wesentliche Lizenzen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gesichert. Diese Lizenzen ermöglichen es Crypto Finance, institutionellen Anlegern in Deutschland umfassende Krypto-Handels-, Abwicklungs- und Verwahrungsdienstleistungen anzubieten. Darüber hinaus hat die behördliche Genehmigung in der Schweiz die Position von Crypto Finance auf dem europäischen Kryptomarkt weiter gestärkt.
Andererseits hat die Commerzbank AG von der BaFin die Genehmigung zur Gründung eines Kryptoverwahrgeschäfts erhalten. Diese Genehmigung verdeutlicht die Unterstützung der BaFin für etablierte Finanzinstitute, die sich mit digitalen Vermögenswerten befassen, sofern sie über die erforderlichen Lizenzen verfügen.
Weltweite Dynamik in Bezug auf Kryptowährungen
Über Deutschland hinaus gewinnen die weltweiten Bemühungen zur Einführung von Kryptowährungen immer mehr an Dynamik. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und sieben Zentralbanken haben das Projekt Agorá gestartet. Dieses Projekt zielt darauf ab, tokenisierte Handels- und Zentralbankgelder auf einer einzigen Ledger-Plattform zu integrieren. Ziel ist es daher, die Ineffizienzen bei grenzüberschreitenden Zahlungen zu beseitigen und die Kontrollen der finanziellen Integrität zu verbessern.