Thames Water erhält keine frischen Eigenkapitalzusagen
Thames Water, eines der führenden Wasserversorgungsunternehmen im Vereinigten Königreich, gab kürzlich bekannt, dass seine Aktionäre bis zum Monatsende kein zusätzliches Eigenkapital in Höhe von 500 Millionen Pfund bereitstellen werden. Dieser Schritt erfolgt aufgrund von Bedenken, dass die Auflagen der Branchenregulierungsbehörde den Geschäftsplan des Unternehmens “nicht investierbar” machen könnten.
Hintergrundinformationen
Die 500 Millionen Pfund sollten der erste Teil einer Zusage von insgesamt 750 Millionen Pfund sein, die die Aktionäre im vergangenen Juli gemacht hatten. Diese Zusage war von der Umsetzung eines neuen Geschäftsplans abhängig, der nun in Frage gestellt wird.
In einer offiziellen Erklärung betonte Thames Water, dass sie immer noch hoffen, sich mit der Regulierungsbehörde Ofwat auf einen Geschäftsplan zu einigen, der für alle Parteien tragbar ist. Dazu müsse der Plan sowohl für die Kunden erschwinglich sein, als auch für Thames Water lieferbar und finanzierbar sowie für potenzielle Eigenkapitalinvestoren attraktiv sein.
Finanzielle Herausforderungen und Infrastrukturprobleme
Thames Water steht vor verschiedenen finanziellen Herausforderungen, darunter höhere Zinssätze, die die Kosten für die Bedienung des Schuldenbergs des Unternehmens erhöhen. Gleichzeitig muss das Unternehmen seine veraltete Infrastruktur modernisieren, um den Anforderungen und Vorgaben gerecht zu werden. Zusätzlich sieht sich Thames Water mit öffentlicher Kritik, behördlichen Bußgeldern und den Auswirkungen des Klimawandels auf das Geschäft konfrontiert.
Bemühungen um Lösungen
Um die erforderlichen Kapitalbeteiligungen sicherzustellen, plant Thames Water “alle Optionen auszuschöpfen”. Dies könnte bedeuten, dass neue oder bestehende Aktionäre ins Boot geholt werden, um das Unternehmen finanziell zu stützen. Unter den Aktionären von Thames Water finden sich namhafte Investoren wie das britische Universities Superannuation Scheme (USS), das Ontario Municipal Employees Retirement System sowie chinesische und Abu Dhabi-Staatsfonds.
Führungswechsel und Versicherung an die Kunden
Der Rücktritt der früheren Geschäftsführerin Sarah Bentley und die Ernennung von Chris Weston als ihr dauerhafter Nachfolger haben im vergangenen Jahr für Unruhe gesorgt. Doch Weston betont, dass trotz der aktuellen Situation alles bei Thames Water “wie gewohnt läuft”. Kunden werden daher weiterhin mit einer zuverlässigen Wasserversorgung rechnen können.