Die Europäische Union drängt darauf, dass China die Landwirtschaft von den eskalierenden Handelsstreitigkeiten ausnimmt und fordert eine Abgrenzung des “strategischen Sektors” vor Handelsspannungen in den Branchen erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge. Im vergangenen Jahr hat die EU mehrere Untersuchungen gegen chinesische Lieferanten eingeleitet, die möglicherweise gegen eine neue Verordnung über ausländische Subventionen verstoßen haben. Diese Maßnahmen sollen “Verzerrungen angehen”, die in der EU tätigen Drittlandunternehmen zugutekommen.
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski betonte in einem Interview während seines Besuchs in Peking Ende letzten Monats die Wichtigkeit, die Landwirtschaft vor den Folgen von Handelsproblemen in anderen Sektoren zu schützen. Er bezeichnete die Landwirtschaft als einen “strategischen Sektor”, der besonderen Schutz erfordert und betonte die Bedeutung, die Landwirtschaft nicht als Opfer der Streitigkeiten zu sehen.
Die EU gilt als zweitgrößter Handelspartner Chinas, doch die Spannungen nehmen zu, da Brüssel Peking beschuldigt, industrielle Überkapazitäten zu schüren, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Dies hat Befürchtungen vor Dumping auf den europäischen Märkten ausgelöst. Es gab auch Kritik an einem steigenden chinesischen Warenhandelsüberschuss, der im Jahr 2023 bei 291 Milliarden Euro lag, was deutlich über dem Niveau des vorangegangenen Jahrzehnts lag.
Trotz dieser Spannungen betonte Wojciechowski, dass die EU im Agrarlebensmittelsektor einen Überschuss erzielt. Die Agrarlebensmittelexporte der EU nach China beliefen sich auf 14,6 Milliarden Euro, während die Importe aus China rückläufig waren. Die EU hat zudem Antisubventionsuntersuchungen gegen chinesische Unternehmen in Bereichen wie saubere Energie und Infrastruktur eingeleitet. Diese Maßnahmen sollen fairen Handel sicherstellen und mögliche Verzerrungen bekämpfen.
In dieser Situation betonen Experten die Bedeutung einer diplomatischen Lösung, um die Handelsbeziehungen zwischen der EU und China zu stabilisieren. Eine vermehrte Zusammenarbeit und offene Kommunikation könnten dazu beitragen, die bestehenden Spannungen abzubauen und einen gerechten Handel zu fördern. Hoffentlich wird der Besuch von Chinas Präsident Xi Jinping in Europa dazu beitragen, den Dialog zu intensivieren und eine nachhaltige Partnerschaft zu stärken.