Die britische Regierung hat bekannt gegeben, dass die Pläne für Großbritanniens größten Versuch zur Nutzung von Wasserstoff zur Beheizung von Häusern vorerst auf Eis gelegt werden. Dies stellt einen Rückschlag für die Pläne zur Umstellung auf Netto-Null dar. Unter dem Projekt sollten bis zu 10.000 Haushalte mit Wasserstoff anstelle von fossilen Brennstoffen beheizt werden. Eine formelle Entscheidung über die Rolle des Wasserstoffs im Vergleich zu anderen CO2-armen Heizoptionen wie Wärmepumpen steht jedoch noch aus und wird erst 2026 getroffen.
Die Regierung betonte, dass sie glaubt, dass kohlenstoffarmer Wasserstoff eine Rolle bei der Dekarbonisierung der Wärme spielen könnte, jedoch wahrscheinlich langsamer als Wärmepumpen und Wärmenetze. Diese Entscheidung kam auch nach dem Abbruch von zwei kleineren Wasserstoffheizversuchen im letzten Jahr aufgrund von lokalem Widerstand und der begrenzten Verfügbarkeit des Gases.
Die Reduzierung der Emissionen aus der Hausheizung ist eine große Herausforderung für die Regierung, da sie bis 2050 ihre CO2-Emissionen auf Netto-Null senken will. Hausheizkessel sind für etwa 14 Prozent der Kohlendioxidemissionen des Landes verantwortlich. Die Diskussion über die Verwendung von Wasserstoff zur Hausheizung ist umstritten, da einige Kritiker behaupten, dass Wärmepumpen effizienter und kostengünstiger seien.
Trotz der Entscheidung, das größte Wasserstoff-Hausheizungsprojekt vorerst auszusetzen, wird ein Versuch in Fife, Schottland, weitergeführt, der in der ersten Phase etwa 300 Haushalte mit Wasserstoff versorgen soll. Dieser Start wurde jedoch auf nächstes Jahr verschoben aufgrund von Herausforderungen in der Lieferkette und Beschaffung. Die Entscheidung über die Rolle von Wasserstoff wird erhebliche Auswirkungen auf die britischen Gasverteilungsnetze haben, einschließlich Cadent, das zum Teil im Besitz des australischen Investmentmanagers Macquarie ist.
