Am Mittwoch schlossen die wichtigsten US-Indizes nach einem Anstieg am Vortag unverändert. Dieser Anstieg wurde durch die dovishen Äußerungen von Federal Reserve Governor Christopher Waller am Dienstag beeinflusst. Beobachter des Marktes sehen in Wallers Kommentaren eine mögliche Veränderung der Haltung der US-Notenbank, was angesichts seiner üblicherweise hawkischen Perspektive eine bemerkenswerte Abweichung darstellt. Gleichzeitig deutet der neueste "Beige Book"-Bericht der Federal Reserve auf eine stärker gedämpfte wirtschaftliche Expansion und einen Anstieg der Kreditausfälle hin.
Wandlung von Wallers typisch hawkischem Ton zu dovish
Zwei Tage zuvor teilte Christopher Waller von der Fed am American Enterprise Institute mit, dass die Inflationsraten weitgehend so verlaufen, wie er es erwartet hatte. Er überlegte, ob die Inflation um die 2%-Marke stabilisieren könne und betonte, dass es einige Faktoren gebe, die dafür sprächen. Waller gab an, immer zuversichtlicher zu werden, dass die Politik derzeit gut positioniert sei, um das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen und die Inflationsrate auf das angestrebte 2%-Ziel zu senken.
Er fügte hinzu: "Ich werde darauf achten, dass dies durch bevorstehende Datenveröffentlichungen bestätigt wird. Vor der nächsten FOMC-Sitzung erhalten wir Daten zur PCE-Inflation und zu offenen Stellen, einen Arbeitsmarktbericht und eine Lieferantenbefragung für November. Die CPI-Inflation wird am 12. Dezember, dem ersten Tag der FOMC-Sitzung, veröffentlicht."
'Beige Book' zeigt wirtschaftliche Verlangsamung; Kritiker erwarten keinen 'weichen Landeplatz'
Nach Wallers Aussagen verzeichneten US-Aktien einen Aufschwung, jedoch brachte der darauffolgende Tag die Veröffentlichung des 'Beige Book'-Berichts der US-Notenbank, der eine Mischung aus divergierenden Trends in der US-Wirtschaft zeigte. Dieser Bericht beschrieb schwankende Einzelhandelsumsätze neben einer Verlangsamung der Fertigungsaktivitäten. So deuteten beispielsweise Einzelhandels- und Automobilverkäufe auf eine Veränderung der Konsumgewohnheiten hin, während Käufe von nicht essentiellen Gütern und langlebigen Produkten wie Möbeln und Haushaltsgeräten rückläufig waren.
Laut dem 'Beige Book' sieht sich der US-Fertigungssektor einem allgemeinen Rückgang der Zukunftsaussichten gegenüber. Dies geht einher mit einem Rückgang der Nachfrage nach Geschäfts- und Immobilienkrediten. Obwohl der Verbraucherkredit weitgehend stabil bleibt, wurde eine leichte Zunahme von Zahlungsverzug bei Verbraucherkrediten festgestellt. Die Umfrage deutet auch auf erste Anzeichen finanzieller Belastungen in bestimmten Verbrauchergruppen hin. Darüber hinaus zeigt die Umfrage einen kontinuierlichen Rückgang sowohl bei gewerblichen Immobilien- als auch bei Mehrfamilienhausaktivitäten.
Waller und das 'Beige Book' bieten eine Darstellung der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten, und obwohl die Fed ein "weiches Landen" erwartet, sind einige Kritiker skeptisch hinsichtlich dieses positiven Ergebnisses. Robert Kiyosaki, Autor von "Rich Dad Poor Dad", äußerte kürzlich Bedenken hinsichtlich bevorstehender "Hyperinflation" und kritisierte Regierungsführer für ihre gesteigerte "Inkompetenz".
Ökonom und Befürworter von Gold, Peter Schiff, äußerte gegenüber seinen Anhängern die Ansicht, dass die Wirtschaft nicht auf einen sanften Landeplatz, sondern auf ein "Crash & Burn"-Szenario zusteuere. Bill Holter, Experte für Edelmetalle und Finanzautor, äußerte kürzlich: "Diese Zentralbanken haben ihre Bilanz komplett zerschossen und haben keine Möglichkeit, irgendetwas zu retten."
Holter fügte hinzu: "Kurz gesagt, die Konfetti-Dollar werden die Kreditmärkte schließen...Dann ist das Spiel vorbei, weil alles auf Kredit läuft."
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