Großbritanniens Krypto-Kurs: EU, USA oder ein eigener Weg?
Zukunftsweisende Entscheidungen: Wie Brexit Großbritannien in der Krypto-Welt neu positioniert

Die aktuelle Phase der Krypto-Regulierung in Großbritannien steht im Zeichen entscheidender Veränderungen, insbesondere nach dem Brexit. Die britische Regierung sieht sich der Herausforderung gegenüber, eine Position in der dynamisch entwickelnden globalen Finanzlandschaft zu finden, die auch das Schicksal der City of London beeinflussen könnte.
Regelungsdruck für die City of London
In der Finanzwelt gilt die City of London als zentrales Herzstück der britischen Wirtschaft. Angesichts der jüngsten Entwicklungen in den USA, wo mit dem GENIUS Act eine innovationsfreundliche Stablecoin-Regulierung verabschiedet wurde, wird der Druck auf Großbritannien größer. Die amerikanische Gesetzgebung zielt darauf ab, die Blockchain-Technologie zu fördern, was viele als einen entscheidenden Schritt zur Bewältigung finanzieller Herausforderungen ansehen. Ex-Präsident Donald Trump brachte es auf den Punkt, als er Stablecoins als eine revolutionäre Entwicklung im Finanzsektor bezeichnete.
Der Weg in die Zukunft
Eine angestrebte Annäherung an die US-Regulierungen erscheint für die britische Labour-Regierung attraktiv, die Deregulierung als Schlüssel zu wirtschaftlichem Wachstum sieht. Die Stimmen aus der Finanzbranche, darunter auch von ehemaligen Beamten, fordern eine zügige Anpassung an die US-Regeln, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die Überlegung ist klar: Ein neues Regime, das sich an den Möglichkeiten des digitalen Marktes orientiert, könnte Großbritannien einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Herausforderung der Tokenisierung
In der heutigen Finanzwelt ist die Tokenisierung von Vermögenswerten, wie Wertpapieren oder Bankeinlagen, ein aufkommendes Phänomen. Ein ehemaliger Beamter des britischen Finanzministeriums betont, dass Großbritannien ein regulatorisches Umfeld schaffen muss, das sowohl Wachstumschancen bietet als auch die Risiken digitaler Finanzinstrumente berücksichtigt. Andernfalls könnte die City of London ihren Status als internationales Finanzzentrum gefährden.
Auf ein eigenes Regelwerk setzen?
Die Frage bleibt, ob das Land einen eigenen Weg in der Krypto-Regulierung einschlagen kann oder sollte. Der Ruf nach einem maßgeschneiderten rechtlichen Rahmen wird von Experten kritisch betrachtet, da ein solches Unterfangen nur wenig internationale Beachtung finden würde. Die jüngsten Warntöne aus der Finanzdienstleistungsbranche verdeutlichen die Dringlichkeit: Um als globaler Akteur relevant zu bleiben, muss Großbritannien die Chancen in den Bereichen Krypto und Stablecoins proaktiv nutzen.
Die Situation, in der sich Großbritannien momentan befindet, ist ein Spiegelbild der laufenden globalen Anpassungsprozesse in der Finanzregulierung. Wie die Regierung auf die wachsenden Herausforderungen reagiert, könnte wesentliche Auswirkungen auf die zukünftige Rolle des Landes in der internationalen Finanzlandschaft haben.



