Die Securities and Futures Commission (SFC) in Hongkong hat kürzlich bekannt gegeben, dass elf Plattformen, darunter HKbitEX, PantherTrade, Accumulus, DFX Labs, Bixincom, xWhale, YAX, Bullish, Cryptocom, WhaleFin und Matrixport HK, für die Lizenzierung als Kryptobörsen in Hongkong infrage kommen. Diese Ankündigung erfolgte als Reaktion darauf, dass die Behörden den Börsen eine Frist bis zum 1. Juni gesetzt hatten, um sich für die Lizenzierung zu bewerben.
Unter den bekannten Offshore-Börsen scheint nur Cryptocom akzeptiert worden zu sein. OKX, Bybit, Gate, HTX, Binance und andere haben angeblich ihre Anträge zurückgezogen.
Kryptowährungsaktivitäten in Hongkong nehmen stetig zu. Hongkong bietet einen Zugang zum Reichtum des chinesischen Festlands in herkömmlichen Märkten. Allerdings haben chinesische Investoren keinen einfachen Zugang zu den Kryptowährungsbörsen oder börsengehandelten Fonds (ETFs) in Hongkong, und Peking hat den Handel mit digitalen Assets verboten.
Chinesische Staatsangehörige sollen das Verbot von Kryptowährungen umgehen, indem sie entweder Geld ins Ausland transferieren oder nach alternativen Assets suchen angesichts sinkender Immobilienwerte. Die Nachfrage wurde durch den vierfachen Anstieg von Bitcoins seit Beginn des Jahres 2023 angeheizt. Der Kryptowährungsbörsensektor hat eine bewegte Geschichte in einer undurchsichtigen Umgebung, wenn nicht sogar schlimmer. Der Zusammenbruch von FTX gehört zu den größten Betrugsfällen in der US-Geschichte. Nach einem Schuldeingeständnis aufgrund von Verstößen gegen US-Anti-Geldwäsche- und Sanktionsgesetze im November wurde Binance eine Rekordstrafe von 4,3 Milliarden US-Dollar auferlegt.
Die jüngsten Maßnahmen der Hongkonger Behörden sind im Einklang mit den jüngsten Maßnahmen um die Marktentwicklung besser zu regulieren. Die Lizenzierung soll illegalen Transaktionen vorbeugen, die in einem Umfeld, in dem sie häufig stattfinden, stark kritisiert wurden. Die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) konzentriert sich seit Anfang des Jahres auf illegale OTC-Dienstleistungen, da sie glauben, dass chinesische Bürger diese Plattformen nutzen, um Beschränkungen für Auslandsüberweisungen zu umgehen.
Hongkong kann seine Kryptowährungsgesetze beibehalten, da es dem Konzept “ein Land, zwei Systeme” folgt, obwohl es Teil Chinas ist. Hongkong erlaubt weiterhin Kryptowährungsaktivitäten, trotz der starken Einschränkungen des chinesischen Festlands in Bezug auf die Ausgabe privater Münzen seit 2021. Laut Chainalysis trug der OTC-Markt zwischen Juli 2022 und Juni 2023 beträchtlich zu den insgesamt 64 Milliarden US-Dollar bei, die in Hongkong gehandelt wurden.
