Chinesische Firma beteiligt sich an Cyber-Spionage für Regierungszwecke
Eine große Datenleck hat enthüllt, dass chinesische Behörden ein privates Unternehmen beauftragt haben, eine Reihe ausländischer Regierungen und Organisationen zu hacken und ihre eigenen Bürger auszuspionieren. Die veröffentlichten Dokumente zeigen, dass Shanghai Anxun Information Technology, auch bekannt als I-Soon, Cyber-Infrastrukturen infiltriert hat, um Daten von Regierungsbehörden in Ländern wie Malaysia, Thailand und der Mongolei zu sammeln.
Besorgniserregende Enthüllungen
Die geleakten Dokumente enthalten Screenshots, Preistabellen und interne Nachrichten, die das Ausmaß der Aktivitäten von Shanghai Anxun verdeutlichen. Die materialisierten Daten reichen von Krankenakten eines taiwanesischen Krankenhauses während der Coronavirus-Pandemie bis hin zu Anrufaufzeichnungen kasachischer Telekommunikationsanbieter.
Reaktionen und Spekulationen
Das Unternehmen Shanghai Anxun hat auf die Enthüllungen nicht reagiert, und seine Website war zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht erreichbar. Experten wie John Hultquist von Mandiant Intelligence bestätigen jedoch die Echtheit der Daten und spekulieren darüber, wer hinter dem Datenleck stecken könnte.
Beworbenen Spionage-Tools
Die durchgesickerten Materialien beschreiben verschiedene Tools von Anxun, die verwendet wurden, um ausländische Plattformen zu infiltrieren und chinesische Bürger auszuspionieren. Dazu gehören Systeme, die sich in Email-Postfächer von Microsoft Outlook und Gmail hacken können, sowie verdeckte Geräte, die lokale WLAN-Netzwerke infiltrieren.
Internationale Reaktionen
Die Enthüllungen haben international Besorgnis ausgelöst und bieten Einblicke in das “chinesische Cyber-Spionage-Ökosystem”, wie es von Experten beschrieben wurde. Sowohl die USA als auch China beschuldigen sich gegenseitig regelmäßig der staatlich geförderten Cyber-Spionage. Das chinesische Außenministerium hat die Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, alle Formen von Cyberangriffen abzulehnen.
Kunden und Zahlungen
Die Dokumente zeigen, dass Anxun hauptsächlich lokale Zweige des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit zu seinen Kunden zählte. Diese Kunden zahlten hohe Summen für verschiedene Spionage-Tools und -Systeme.
Die Enthüllungen werfen ein Schlaglicht auf die wachsende Bedrohung durch staatlich unterstützte Cyber-Spionage und verdeutlichen die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit, um solche Aktivitäten zu bekämpfen.