Die Diskussion über den Umgang mit Krypto-Assets in der europäischen Versicherungsbranche gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die berufsständischen Altersversorgung (EIOPA) hat einen neuen Vorschlag unterbreitet, der die wirtschaftliche Stabilität der Versicherer stärken würde und sich speziell auf Krypto-Holdings konzentriert.
Wichtigkeit des Vorschlags für Versicherungspolicen
Der Vorschlag von EIOPA betont die Notwendigkeit, dass Versicherungsunternehmen ausreichendes Kapital in Höhe von 100 % der Werte ihrer Krypto-Assets halten. Dieser Schritt kommt in Anbetracht der Volatilität und Risiken von digitalen Währungen. Die Behörde argumentiert, dass ein solcher Ansatz die Policeninhaber besser schützt, da Krypto-Assets als Hochrisikoinvestitionen gelten, die im schlimmsten Fall einen Totalverlust ihres Wertes erfahren können.
Hintergrund und bestehende Regulierungsrahmen
Die EIOPA hat diesen Vorschlag am 27. März in einem technischen Bericht an die Europäische Kommission vorgestellt. Darin wird erklärt, dass derzeit eine regulatorische Lücke zwischen den Kapitalanforderungen und der Marktregulierung von Krypto-Assets besteht. Im Gegensatz zu anderen Anlageklassen, wie Aktien und Immobilien, die nur teilweise besichert sein müssen, fordert EIOPA eine vollständige Unterlegung für Krypto-Holdings. Diese Lücke könnte durch den neuen Vorschlag geschlossen werden.
Auswirkungen auf die betroffenen Länder
Die Länder, die voraussichtlich von diesem Vorschlag am stärksten betroffen sein werden, sind Luxemburg und Schweden. Laut einem EIOPA-Bericht aus dem vierten Quartal 2023 hatten diese beiden Länder 69 % beziehungsweise 21 % aller Krypto-Asset-Exposures bei (Rück-)Versicherungen. Auch andere Länder wie Irland, Dänemark und Liechtenstein spielen eine Rolle, wenn auch in geringerem Umfang. Diese nationale Verteilung verdeutlicht die unterschiedlichen Auswirkungen, die die Regelung auf die Versicherungslandschaft innerhalb Europas haben könnte.
Risiken und Reaktionen der Branche
Die EIOPA hat vier Optionen zur Überprüfung durch die Europäische Kommission vorgelegt. Während eine Option vorsieht, keinerlei Änderungen vorzunehmen, gibt es auch Vorschläge für eine 80%ige oder 100%ige Stressbewertung der Krypto-Assets. Besonders die Forderung nach einer 100%igen Rücklage hat bereits Kritik hervorgerufen, beispielsweise von der Krypto-Firma Circle, die argumentiert, dass behebbare Stablecoins nicht angemessen berücksichtigt werden. EIOPA hält jedoch an ihrer Empfehlung fest, dass ein 100%-Stresslevel notwendig ist, um die Risiken angemessen zu managen.
Fazit: Ein Schritt in Richtung eines besseren Schutzes für Versicherungsnehmer
Der Vorstoß von EIOPA spiegelt das wachsende Bewusstsein für die Risiken in der Krypto-Welt wider. Durch die geforderten vollständigen Kapitalreserven soll ein zusätzlicher Schutz für Policeninhaber gewährleistet werden. Der genaue Einfluss dieses Vorschlags auf die Marktlandschaft sowie auf die betroffenen Versicherungsunternehmen bleibt abzuwarten, aber er könnte das Thema Krypto-Assets in der Versicherungswirtschaft langfristig verändern.
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