Der Richter in Manhattan, der den “Schweigegeld”-Prozess gegen Donald Trump leitete, drohte damit, den ehemaligen Präsidenten ins Gefängnis zu bringen, falls er weiterhin Zeugen und Geschworene belästigt. Dies geschah, nachdem festgestellt wurde, dass Geldstrafen nicht ausreichten, um Trump davon abzuhalten, gegen eine gerichtliche Anordnung zu verstoßen. Richter Juan Merchan warnte Trump nach dem wiederholten Zuwiderhandeln in Online- und Medienkommentaren zum zehnten Mal. Trump wurde bisher mit einer Geldstrafe von insgesamt 10.000 US-Dollar belegt, was dem gesetzlichen Maximum gemäß den Gesetzen des Staates New York entspricht.
Merchan erwähnte, dass eine mögliche Inhaftierung eine Option sein könnte, sollte Trump weiterhin gegen das Gerichtsurteil verstoßen. Er betonte jedoch, dass dies seine letzte Maßnahme sein würde und dass er dieses Vorgehen mit Bedacht erwägen würde. Die Strafe für strafrechtliche Missachtung könnte bis zu 30 Tage Gefängnis bedeuten, doch Fragen zur Verfassungsmäßigkeit einer solchen Inhaftierung blieben bisher unbeantwortet. Merchan reagierte besonders auf Trumps Äußerungen in einem Fernsehinterview, die die Integrität des Verfahrens in Frage stellten und möglicherweise die Sicherheit von Geschworenen gefährdeten.
Trotz einiger Äußerungen Trumps, die möglicherweise als Verstöße gegen die gerichtliche Anordnung angesehen werden könnten, wies Merchan darauf hin, dass nicht alle Kommentare als Missachtung betrachtet würden. In einem Schriftstück erklärte der Richter, dass einige Äußerungen möglicherweise als politische Meinungsäußerungen betrachtet werden könnten, die durch das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt sind. Trumps Verteidigungsteam argumentierte, dass die Aussagen als Reaktion auf Angriffe eines ehemaligen Vertrauten, Michael Cohen, gemacht wurden, und nicht als Drohungen gegen potenzielle Zeugen zu verstehen seien.
Merchan ließ Trump klar wissen, dass er keine weiteren Verstöße tolerieren würde und dass er, sollten weitere Regelverletzungen auftreten, entschieden handeln würde. Trump wiederum beschwerte sich über die Einschränkung seiner Meinungsfreiheit und gab an, dass ihm dadurch Unrecht getan werde. Der Druck auf Trump, sich an die gerichtlichen Anordnungen zu halten, bleibt bestehen, und die Konsequenzen könnten im Falle weiterer Verstöße ernster Natur sein.