Die Entwicklungen im Crypto Valley werfen Fragen auf, während die Krypto-Industrie in der Schweiz weiterhin boomt. Trotz beeindruckender Wachstumszahlen gibt es in der Branche Bedenken hinsichtlich der politischen Unterstützung und der regulatorischen Rahmenbedingungen.
Aktuelle Situation im Crypto Valley
Der CV VC Crypto Valley Company & Industry Report zeigt, dass die Anzahl der Blockchain-Unternehmen in der Schweiz im letzten Jahr um 14 Prozent gewachsen ist. Damit umfasst das Crypto Valley nun 1749 Unternehmen. Diese Steigerung entspricht einem bemerkenswerten Anstieg von 132 Prozent seit 2020. Der Kanton Zug bleibt das Herz des Crypto Valley, während auch Zürich, Genf, der Tessin, Neuenburg und Liechtenstein aktiv sind.
Regulatorische Herausforderungen
Bei der am 16. Mai 2025 stattgefundenen Point Zero Conference in Kloten wurden die Herausforderungen deutlich, mit denen die Branche konfrontiert ist. Namhafte Organisationen wie die Swiss Blockchain Federation haben in einem Moratorium auf regulatorische Unsicherheiten und lange Genehmigungsprozesse hingewiesen, die Unternehmen behindern. Das Ziel ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im Bereich Blockchain zu sichern, besonders in Hinblick auf die Finanzmarktaufsicht.
Verlust der politischen Unterstützung?
Ein Unternehmer der Krypto-Branche äußert Besorgnis über den Rückgang der politischen Unterstützung, die zuvor vorhanden war. Der Fokus auf die Entwicklung der Krypto-Industrie scheint in der Politik nachzulassen. Mathias Ruch, CEO von CV VC, warnt, dass die Schweiz nicht bereit sei, mit der vierten industriellen Revolution Schritt zu halten. In der politischen und gesellschaftlichen Stimmung fehle es an dem nötigen Engagement, um die Branche zu fördern.
Globale Konkurrenz wächst
Die Schweiz sieht sich zunehmend der Konkurrenz aus Asien, dem Mittleren Osten und den USA ausgesetzt, die attraktivere Rahmenbedingungen bieten. Daniel Diemers von der SNGLR Group hebt hervor, dass die Schweiz ihre einst dominante Position verloren hat und andere Märkte wie Singapur aufholen. Die regulatorischen Rahmenbedingungen haben sich verändert, was die Schweiz als Standort weniger attraktiv macht.
Entwicklungen im Finanzierungsbereich
Die neue Handelsplattform BX Digital, die von drei Schweizer Banken und zwei Wertpapierhäusern unterstützt wird, hat kürzlich ihre erste Finma-Lizenz für ein DLT-Handelssystem erhalten. Dieses System ermöglicht eine direkte Abwicklung in Schweizer Franken ohne Intermediäre, was den Markt für tokenisierte Vermögenswerte attraktiver macht. Die Integration in bestehende Bankensysteme könnte für künftige Entwicklungen von Bedeutung sein.
Futuristische Technologien und der Blick in die Zukunft
Trotz aller Herausforderungen gibt es potenzielle Wachstumsbereiche. Während Technologien wie AI und das Metaverse aktuell weniger Beachtung finden, könnte das Interesse an diesen Bereichen mit innovativen Entwicklungen, wie verbesserten Virtual-Reality-Brillen, wieder zurückkehren. Die Blockchain bleibt ein relevantes Thema, da einige der größten Blockchains ihren Sitz in der Schweiz haben.
Fazit: Ein Aufruf zur Aktion
Die Entwicklungen im Crypto Valley zeigen ein widersprüchliches Bild. Trotz eines anhaltenden Wachstums gibt es klare Signale, dass ohne angemessene regulatorische Anpassungen die Schweiz ihren Status als Krypto-Hub gefährden könnte. Es ist entscheidend, dass die politische Unterstützung und die regulatorischen Rahmenbedingungen überdacht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu sichern.
