Schweiz reagiert auf Krypto-Druck: Neue Regeln für Stablecoins
"Wie die neuen Regelungen die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im Krypto-Markt sichern sollen"

Die Anpassung der Kryptowährungsregulierung in der Schweiz wird als entscheidender Schritt für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Landes in der Finanztechnologie- und Blockchain-Branche angesehen. Der Bundesrat hat sich dazu entschlossen, die Rahmenbedingungen für Stablecoins und Krypto-Institute zu überarbeiten, um den Herausforderungen der globalen und schnelllebigen Finanzmärkte gerecht zu werden. Dies ist besonders wichtig, da viele Länder, wie die USA, bereits umfassende Regelungen eingeführt haben.
Internationale Entwicklungen im Blick
In den letzten Jahren hat die Krypto-Landschaft, insbesondere in den Vereinigten Staaten, eine rasante Entwicklung erlebt. Mit der Einstufung digitaler Vermögenswerte als nationale Priorität hat die US-Regierung klare Vorgaben für Emittenten, Börsen und Dienstleister geschaffen. Stablecoins haben sich dabei als einer der am schnellsten wachsenden Bereiche mit einer Hochschraubung von mehr als 310 Billionen USD an Marktkapitalisierung und einem Transaktionsvolumen ähnlich dem von Visa und Mastercard herausgestellt. Im Gegensatz dazu sieht sich die Schweiz aufgrund einer strengen Regulierungsrichtlinie der FINMA einem faktischen Verbot gegenüber.
Schweizer Finanzplatz im Umbruch
Um den Herausforderungen der Konkurrenz aus dem Ausland entgegenzutreten, hat der Bundesrat nun die Vernehmlassung zu einer Anpassung des Finanzinstitutsgesetzes angekündigt, die bis zum 6. Februar 2026 andauern wird. Diese Verfahren stellt den ersten Schritt vor der parlamentarischen Debatte dar. Die Initiative hat das Ziel, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für innovative Geschäftsmodelle zu verbessern und die Schweiz als attraktiven Standort für Finanztechnologien zu positionieren.
Neue Kategorien für Krypto-Dienstleister
Ein wichtiger Bestandteil des Reformvorschlags sind zwei neue Bewilligungskategorien. Die neu definierte Kategorie der „Zahlungsmittelinstitute“ ersetzt dabei die bestehende „Fintech-Bewilligung“. Diese Anpassungen zielen darauf ab, den Kundenschutz zu stärken. So sollen Kundengelder bei einer Insolvenz nicht in die Konkursmasse fallen. Gleichzeitig wird die Einschränkung hinsichtlich der maximalen Kundeneinlagen aufgehoben, wodurch Krypto-Institute in der Lage sind, zu wachsen und Skaleneffekte zu nutzen.
Darüber hinaus plant der Bundesrat die Einführung der neuen Kategorie „Krypto-Institute“, die spezialisierte Dienstleistungen im Kryptobereich anbieten. Diese Institute unterliegen zwar weniger strengen Auflagen als Wertpapierhäuser, müssen jedoch klare Vorgaben zur Vermeidung von Interessenkonflikten einhalten.
Ein unvermeidlicher Wandel?
Die Tatsache, dass der Bundesrat endlich auf den Druck der Branche reagiert, zeigt, wie wichtig dieser Wandel für die Zukunft der Schweizer Finanzlandschaft ist. Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Maßnahmen schnell genug sind, um die Schweiz als Führer im Bereich Blockchain und Fintech zu halten. In einem Bereich, der sich so dynamisch entwickelt, ist es entscheidend, nicht nur reaktiv, sondern proaktiv zu handeln. Der Mut, neue Wege zu gehen, könnte für die Schweiz der Schlüssel sein, ihre Position auf dem internationalen Parkett zu behaupten und nicht an andere Länder zu verlieren.



