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US-Kryptozar verspricht hartes Vorgehen gegen digitale Plattformen

Die USA verschärfen ihr Vorgehen gegen Kryptokriminalität. Der oberste Kryptowährungs-Durchsetzungszar des Landes, Eun Young Choi, hat angekündigt, verstärkt gegen illegales Verhalten auf digitalen Plattformen vorzugehen. Das Justizministerium richtet seinen Fokus dabei unter anderem auf Krypto-Börsen sowie auf sogenannte "Mixer und Tumbler", die die Spur von Transaktionen verdecken. Unternehmen, die selbst Straftaten begehen oder zulassen, dass sie geschehen, werden ebenfalls ins Visier genommen. Choi betonte, dass es nicht Ziel der Behörde sei, Unternehmen zu bestrafen, die in solide Compliance- und Risikominderungsverfahren investieren. Vielmehr wolle man ein Signal an jene Firmen senden, die die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche oder Kundenidentifizierung umgehen.

Choi ist der erste Krypto-Zar des Justizministeriums und leitet eine neu geschaffene Abteilung, die sich auf den kriminellen Missbrauch digitaler Vermögenswerte konzentriert. Die USA haben sich unter der Regierung von Joe Biden zu einer der weltweit härtesten Gerichtsbarkeiten bezüglich Kryptowährungen entwickelt. Grund dafür sei unter anderem der steigende Einsatz digitaler Vermögenswerte in illegalen Kreisen, so Choi. Die Kryptokriminalität habe in den letzten vier Jahren "erheblich" zugenommen.

Die Ankündigung von Choi folgt auf den Zusammenbruch der Börse FTX, die weithin als solider Akteur in einem oft volatilen Sektor galt. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried wurde unter anderem wegen Überweisungsbetrugs sowie Verschwörung zur Geldwäsche und Verstoß gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung angeklagt. Auch die weltweit größte Krypto-Börse Binance geriet ins Visier der US-Behörden. Die US-Derivateaufsichtsbehörde verklagte das Unternehmen und seinen Vorstandsvorsitzenden Changpeng Zhao im März wegen illegaler Geschäfte im Land. Die Börse gab an, keinen offiziellen Hauptsitz zu haben und keine US-Kunden zu bedienen.

Branchenexperten befürchten jedoch, dass ein stärkeres Vorgehen gegen systemrelevante Unternehmen wie Binance die gesamte Branche noch weiter in Unordnung bringen würde. Choi betonte aber, dass die Größe eines Unternehmens bei der Entscheidung über Durchsetzungsmaßnahmen keine Rolle spiele. Wenn ein Unternehmen Straftaten begehe, könne das Justizministerium nicht "in der Lage sein, jemandem einen Passierschein zu geben, weil er sagt: 'Nun, jetzt sind wir gewachsen'." Choi fügte hinzu, dass es nicht darum gehe, Unternehmen zu beschränken oder auszuschließen, sondern vielmehr darum, illegales Verhalten zu unterbinden und die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche oder Kundenidentifizierung durchzusetzen.

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Die Krypto-Abteilung des Justizministeriums will auch verstärkt gegen Investitionsbetrug vorgehen, da das Volumen der durch solche Systeme verlorenen Gelder in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Dabei richtet sich der Fokus unter anderem auf sogenannte "Schweineschlachtung"-Systeme, bei denen Betrüger langfristige Beziehungen zu ihren Opfern aufbauen.

Auch Diebstähle und Hacks im Zusammenhang mit dezentraler Finanzierung oder DeFi stehen im Visier des Justizministeriums. Insbesondere "Kettenbrücken", bei denen Benutzer verschiedene Arten digitaler Token austauschen können, sowie entstehende Projekte mit Codes, die für Angriffe anfällig sind, sollen verstärkt überwacht werden. Im Februar wurde ein Mann angeklagt, die DeFi-Plattform Mango Markets mit Krypto im Wert von 110 Millionen US-Dollar betrogen zu haben. Choi betonte, dass staatlich geförderte nordkoreanische Hacker als Schlüsselakteure in diesem Bereich identifiziert worden seien.

Insgesamt zeigt die Ankündigung von Choi, dass die USA ein entschlossenes Vorgehen gegen Kryptokriminalität planen, um illegalem Verhalten entgegenzuwirken und die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche oder Kundenidentifizierung durchzusetzen. Unternehmen, die sich nicht an diese Vorschriften halten, müssen mit Durchsetzungsmaßnahmen rechnen. Branchenexperten werden genau beobachten, wie sich die Behörden gegenüber systemrelevanten Unternehmen wie Binance positionieren werden und welche Auswirkungen ein stärkeres Vorgehen haben könnte.

Referenz: Financial Times

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