Die Herausforderung, Kryptowährungen nach dem Tod zu übertragen, gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit. Jährlich entgehen über 1 Milliarde Dollar an Kryptowährungen den Erben, die oft nicht über die nötigen Informationen verfügen, um auf die digitalen Vermögenswerte zugreifen zu können. Dies hat dazu geführt, dass Binance, eine der größten Kryptobörsen weltweit, eine innovative Lösung ins Leben gerufen hat.
Binance führt Notfallkontakt-Funktion ein
Am 12. Juni wurde die neue „will function“ auf der Plattform eingeführt, die es Benutzern erlaubt, einen Notfallkontakt zu benennen. Dieser Kontakt kann bei längerer Inaktivität des Hauptnutzers in Aktion treten und einen Erbschaftsanspruch geltend machen. Changpeng Zhao, auch bekannt als CZ, der Gründer von Binance, erklärte, dass dies ein notwendiger Schritt sei. „Wir müssen diese Realität anerkennen, denn niemand lebt ewig“, betonte er in einem Beitrag auf X.
Gemeinschaft reagiert positiv auf die Initiative
Die Rückmeldungen innerhalb der Kryptogemeinschaft sind überwiegend erfreulich. Ein Nutzer auf X, CryptobraveHQ, beschrieb die Funktion als „durchdacht“ und wies auf die immense Summe von über 1 Milliarde Dollar hin, die jährlich unbeansprucht bleibt. Diese positive Resonanz zeigt, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit solcher Regelungen wächst, insbesondere in einer Zeit, in der der Krypto-Markt floriert und immer mehr Menschen in digitale Währungen investieren.
Die Bedeutung einer Regelung
Rechtsanwälte und Finanzanalysten machen darauf aufmerksam, dass viele Krypto-Investoren zwischen 27 und 42 Jahre alt sind. Oft fehlt es ihnen jedoch an einheitlichen Regelungen für den Fall des unerwarteten Ablebens. Die in Dubai ansässige Anwältin Irina Heaver hat mehrfach betont, dass es unerlässlich sei, digitale Vermögenswerte in ein Testament aufzunehmen. Ohne solche Vorkehrungen stehen Familien häufig vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, auf die Vermögenswerte zuzugreifen.
Eine neue Ära der Selbstverantwortung im Web3
Das Thema der Übertragung von Kryptowährungen ist ein zentraler Aspekt der Web3-Philosophie, die Dezentralisierung und persönliche Verantwortung in den Vordergrund stellt. Laut CZ sollten Plattformen wie Binance eine proaktive Rolle bei der Unterstützung ihrer Nutzer übernehmen, um sicherzustellen, dass die Übertragung der digitalen Vermögenswerte den Wünschen des ursprünglichen Besitzers entspricht. Dies könnte dazu beitragen, das Vertrauen in den Krypto-Markt zu stärken und die Nutzer dazu zu ermutigen, ihre Erbschaftsstrategien zu überdenken.
Insgesamt zeigt die Initiative von Binance nicht nur ein vorbildliches Engagement für seine Nutzer, sondern spiegelt auch einen größeren Trend wider: die Notwendigkeit, digitale Vermögenswerte in die Nachlassplanung einzubeziehen. In einer Zeit des digitalen Wandels ist es unerlässlich, dass Nutzer sich dieser Verantwortung bewusst werden und entsprechende Vorkehrungen treffen.