Die britische Kryptowährungslandschaft steht vor beträchtlichen Herausforderungen, da der Financial Conduct Authority (FCA) berichtet, dass ein erheblicher Anstieg von 87 % der Anträge auf Registrierung von Krypto-Unternehmen im letzten Geschäftsjahr abgelehnt wurde. Dieses Ergebnis wirft ernsthafte Fragen zur Effizienz der bestehenden Kontrollmechanismen zur Bekämpfung von Geldwäsche in der Branche auf.
Schwierigkeiten beim Erfüllen der Anforderungen
Seit Januar 2020 fungiert die FCA als Aufsichtsbehörde für Krypto-Geschäfte und stellt sicher, dass diese die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche, zur Terrorismusfinanzierung und zur Übertragung von Geldern einhalten. Die Berichte der FCA zeigen, dass von 35 Anträgen lediglich vier genehmigt wurden. Der Großteil der Ablehnungen wurde aufgrund unzureichender Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung und Geldwäschebekämpfung ausgesprochen, die dringend erforderlich sind, um die Integrität des Finanzsystems zu gewährleisten.
Ein neues Zeitalter der Regulierung
Die Unterstützung für die Regulierung des Kryptosektors wird durch die Schaffung einer neuen “Crypto Cell” bei der National Crime Agency weiter gestärkt. Diese Abteilung wird mit der Untersuchung und der Unterstützung der Strafverfolgung beauftragt und spiegelt das Engagement der Regierung wider, dem Finanzverbrechen in diesem dynamischen Sektor Einhalt zu gebieten. Trotz dieser Bemühungen äußern viele Krypto-Unternehmen ihre Frustration über die langen Wartezeiten und unzureichendes Feedback während des Registrierungsprozesses.
Einige Firmen ziehen in Erwägung, ins Ausland zu gehen, um sich in rechtlich weniger strengen Umgebungen niederzulassen, während sie weiterhin britische Kunden bedienen. Diese Entwicklung wirft Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit des Vereinigten Königreichs im Kryptosektor auf und könnte langfristig die Innovationsfähigkeit der Branche beeinträchtigen.
Die Zukunft der Kryptowährungen im Vereinigten Königreich
Mit dem anstehenden Regierungswechsel stehen die künftigen Gesetzgebungen für Kryptowährungen auf der Kippe. Die britische Regierung hat die Pläne für Kryptowährungen vorerst auf Eis gelegt. Obwohl die FCA beabsichtigt, Unternehmen beim Registrierungsprozess zu unterstützen, zeigt die hohe Ablehnungsrate, dass es noch einen langen Weg bis zur Etablierung von Vertrauen und Klarheit im System gibt.
Der Druck auf die Aufsichtsbehörden und Unternehmen wächst, ein Gleichgewicht zwischen Compliance und Kreativität zu finden, da seit Beginn der FCA-Aufsicht lediglich 44 Unternehmen erfolgreich registriert wurden. Während die neuen Vorschriften unter dem MiCA-Rahmen möglicherweise einen Weg zu besserer Governance bieten könnten, bleibt die britische Krypto-Szene wahrscheinlich problematisch, bis diese erfolgreich implementiert werden.
Wichtigkeit der Regulierung
Die hohen Ablehnungszahlen der FCA verdeutlichen nicht nur die Herausforderungen für Krypto-Unternehmen, sondern auch die Notwendigkeit, die Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche zu erhöhen. FCA-Vorsitzender Charles Randell äußerte sich dazu und betonte, dass trotz einigen Unternehmen, die über angemessene Systeme verfügen, viele andere nicht die akzeptablen Standards für Risikomanagement und Kontrollen erreicht haben, was zu dieser Welle von Ablehnungen geführt hat. Die neuen EU-Vorgaben, einschließlich des MiCA-Rahmens, könnten weitere Herausforderungen für britische Unternehmen bedeuten, die bereits mit lokalen Compliance-Problemen kämpfen.
Die Zukunft des Kryptomarktes im Vereinigten Königreich bleibt gespannt, während sowohl Unternehmen als auch Regulierungsbehörden an einer Lösung arbeiten müssen, um das Vertrauen in diese dynamische und immer wichtigere Branche wiederherzustellen.