Neue Vorschriften für DeFi: Auswirkungen auf die digitale Finanzwelt
Am 27. Dezember 2024 veröffentlichte das Finanzministerium sowie der Internal Revenue Service (IRS) endgültige Vorschriften, die die Meldepflichten für Teilnehmer an der dezentralisierten Finanzwirtschaft (DeFi) festlegen. Diese neuen Regularien treten in Kraft für Verkäufe von digitalen Vermögenswerten, die nach dem 1. Januar 2027 erfolgen.
Die Relevanz der neuen Vorschriften
Die endgültigen Vorschriften stellen einen wichtigen Schritt in der Regulierung der DeFi-Branche dar, die in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Die Vorschriften legen besonderen Wert auf eine neue Kategorie von Brokern, namentlich “digitale Vermögensmittler”. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Vorschlägen, die breiter gefasst waren, konzentrieren sich die endgültigen Regeln auf Anbieter von „Trading-Frontend-Diensten“ und bestimmten anderen „durchführenden Dienstleistungen“. Dies bedeutet, dass insbesondere nicht-kustodiale Broker wie DeFi-Börsen wie Uniswap und Instaswap stärker ins Visier genommen werden.
Umfang der neuen Regelungen
- Digitale Vermögensmittler müssen nun spezielle Anforderungen erfüllen, wobei jene Anbieter, die lediglich Internetdienste oder Software bereitstellen, nicht als Broker gelten.
- Obwohl Ausnahmen für Validierungsdienste und bestimmte Wallet-Dienste vorgesehen sind, sind DeFi-Teilnehmer weiterhin von den Rückbehaltpflichten betroffen.
- Die von den neuen Vorschriften betroffenen Akteure erhalten durch die Bekanntmachung 2025-3 vorläufige Erleichterungen hinsichtlich der Meldestrafen und Rückbehalte für Broker.
Feedback und Widerstand aus der DeFi-Community
Die Einführung dieser Vorschriften wurde von der DeFi-Community mit großer Skepsis betrachtet. Mehr als 44.000 Kommentare wurden zu den ursprünglichen Vorschlägen eingereicht, wobei viele besorgt waren, dass die Regulierungen die Entwicklung der DeFi-Industrie stark behindern könnten. Trotz der Bemühungen des Finanzministeriums, einen engeren Fokus zu schaffen, bleiben die endgültigen Vorschriften umstritten. Am selben Tag, an dem die neuen Richtlinien herausgegeben wurden, reichten drei DeFi-Gruppen eine Klage ein, in der sie behaupten, dass die Vorschriften gegen das Verwaltungsverfahrensgesetz verstoßen und verfassungswidrig seien. Dies verdeutlicht die zunehmenden Spannungen zwischen der DeFi-Branche und den steuerlichen Aufsichtsinstitutionen.
Ein Blick in die Zukunft
Die endgültigen Regelungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie DeFi-Plattformen betrieben werden. Die Verantwortung, die mit den neuen Meldepflichten einhergeht, könnte einige Unternehmen dazu veranlassen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken. Die Finanzaufsicht könnte dabei helfen, eine stabilere und transparentere Umgebung zu schaffen, die letztlich das Vertrauen in die DeFi-Technologie stärkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Auseinandersetzungen entwickeln und welche Strategien die DeFi-Community annehmen wird, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.