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Angriff auf Nationalgefängnis in Haiti durch kriminelle Banden

Bewaffnete Bands attackieren Nationalgefängnis in Port-au-Prince

Bewaffnete Bands haben Medienberichte über das Nationalgefängnis in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince angegriffen. Laut Berichten der Zeitung “Le Nouvelliste” ist einer unbekannten Anzahl von Gefangenen die Flucht gelungen. Die genaue Anzahl variiert zwischen Hunderten und nahezu allen der 3.696 Insassen, wie vom örtlichen UN-Büro angegeben.

Ausnahmezustand und Ausgangssperre wurden verhängt

Die Regierung hat einen mindestens dreitägigen Ausnahmezustand im gesamten Département West, zu dem auch die Landeshauptstadt gehört, verhängt. Zudem gilt bis Mittwoch eine Ausgangssperre von 18 bis 5 Uhr, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Befreiung von Gefangenen aus dem Gefängnis

Die Polizei konnte die Banditen nicht daran hindern, eine große Anzahl von Gefangenen zu befreien, darunter Personen, die wegen Entführung, Mord und anderen Straftaten inhaftiert waren. Weniger als 100 Insassen sollen nach Angaben des Generalkoordinators des Anwaltskollektivs für die Verteidigung der Menschenrechte in Haiti, Arnel Remy, im Gefängnis zurückgeblieben sein. Bilder von verwüsteten Zellen mit geöffneten Türen wurden in sozialen Medien veröffentlicht, jedoch konnten diese Informationen bisher nicht unabhängig überprüft werden.

Lage in Haiti verschlechtert sich weiter

Die Bandengewalt in Haiti eskalierte, nachdem Interimspremierminister Ariel Henry zu Gesprächen über einen internationalen Polizeieinsatz in Kenia war. Kriminelle Banden, die einen großen Teil der Hauptstadt kontrollieren, haben das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt.

Appell für Unterstützung

Die Übernahme von Ariel Henry als Staatsoberhaupt hat zu einer dramatischen Verschlechterung der Sicherheitslage in Haiti geführt. Banden kontrollieren schätzungsweise 80 Prozent der Hauptstadt und breiten ihren Einfluss auch auf andere Teile des Landes aus. Die Versorgungslage hat sich ebenfalls verschlechtert, was dazu führt, dass fast die Hälfte der Bevölkerung unter akutem Hunger leidet. UN-Generalsekretär António Guterres hat zu mehr Unterstützung Haitis im Kampf gegen die Bandengewalt aufgerufen.

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