Asiatische Hornisse breitet sich in NRW aus: Erster Nachweis im Kreis Heinsberg
Die asiatische Hornisse breitet sich in Europa rasant aus und hat nun auch Nordrhein-Westfalen erreicht. Die durchschnittliche Ausbreitungsgeschwindigkeit beträgt knapp 80 Kilometer pro Jahr und kann in einigen Fällen bis zu 150 Kilometer pro Jahr erreichen. Im Jahr 2004 trat das Tier erstmals in Europa auf, zehn Jahre später wurde es erstmalig in Deutschland nachgewiesen. Infolgedessen dauerte es einige Jahre, bis es auch in Nordrhein-Westfalen gefunden wurde. Der erste Nachweis erfolgte 2020 im Kreis Heinsberg, gefolgt von mehreren Nachweisen im Juli 2022 im Westen Deutschlands.
Laut Melanie von Orlow vom deutschen Naturschutzbund (NABU) wurde die asiatische Hornisse vermutlich mit asiatischen Importwaren eingeschleppt. Die rasche Ausbreitung wird begünstigt vom Klimawandel und der milden Winter, die es exotischen Arten ermöglichen, stabilere Populationen in Europa zu bilden. Es wird angenommen, dass die asiatischen Hornissen aus dem größeren belgischen Vorkommen nach NRW gewandert sind.
Für Menschen ohne besondere Allergien ist die Hornisse nicht sehr gefährlich, aber ihr Stich kann schmerzhaft sein. Allerdings sind Bienenvölker gefährdet, da die asiatische Hornisse ihre kleineren Verwandten jagt, was für diese tödlich enden kann. Heimische Honigbienen können sich im Gegensatz zu ihrem asiatischen Pendant nicht gegen das Eindringen in den Bienenstock wehren und sind in Lebensgefahr.
Um die Ausbreitung der asiatischen Hornisse zu stoppen, appelliert das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) dringend an die Bevölkerung, gesichtete Hornissen zu melden. Eine genaue Standortbestimmung und Flugrichtungsangabe sind dabei besonders hilfreich, um effiziente Maßnahmen zur Bekämpfung einzuleiten.