Afghanische Rückkehrer aus Pakistan leiden unter katastrophalen Bedingungen
Tausende afghanische Flüchtlinge kehren derzeit aus Pakistan in ihr Heimatland Afghanistan zurück. Aufgrund einer von der pakistanischen Regierung gesetzten Frist mussten 1,7 Millionen Afghanen das Land verlassen, um der Gefahr der Abschiebung zu entgehen. Diese Rückkehrer stehen jedoch vor großen Herausforderungen und leiden unter extremen Bedingungen.
Schlechte Versorgung von Nahrung und Wasser
Viele der Rückkehrer haben Schwierigkeiten, ausreichend Nahrung und Wasser für sich und ihre Kinder zu finden. Khalida, eine 25-jährige Mutter, berichtet, dass ihr kleiner Sohn Abdullah krank geworden ist, da sie auf dem Weg nach Afghanistan kaum genug Essen und Trinken für ihn hatte. Sie beklagt die mangelnde Versorgung: “Wir haben nichts, um ihn zu füttern, wir haben gestern etwas Gemüse bekommen und heute hat er bisher nur eine Tasse grünen Tee getrunken. Es gibt keine Milch.”
Krankheiten und Notlage am Grenzposten
Die Bedingungen am Grenzübergang Torkham haben sich rapide verschlechtert. Viele Eltern machen sich Sorgen um ihre erkrankten Kinder, die in der Kälte schlafen mussten. Es herrscht eine “Notsituation” am Grenzposten, da täglich tausende Rückkehrer registriert werden müssen. Die Behörden haben Probleme, mit dem Ansturm Schritt zu halten. Mindestens 29.000 Menschen passierten allein an einem Tag die Grenze nach Afghanistan.
Mangelnde Hilfsleistungen
Die Regierung und UN-Organisationen haben zwar mobile Toiletten, Wassertanks und andere Hilfsgüter bereitgestellt, aber die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Taj Mohammad, ein Rückkehrer, berichtet, dass es an Ressourcen mangelt und viele Babys an Grippe und Brustinfektionen leiden. In der Umgebung des improvisierten Lagers findet man Windeln verstreut und menschliche Exkremente.
Frustration und knappe Versorgung
Die Frustration der Menschen wächst, da der Prozess der Registrierung lange dauert und Nahrung und Wasser knapp sind. Mohammed Ayaz, ein Rückkehrer, macht sich Sorgen um die Kinder: “Ich bin jung, ich werde diese Situation irgendwie ertragen, aber wie kann ein Kind das alles ertragen?” Najla Dilnaz berichtet, dass sie das wenige Wasser, das sie hat, zum Trinken aufspart, obwohl sich ihre Kinder im Schmutz befinden, da es nicht genug Wasser zum Waschen gibt.
Hintergrund der Rückkehr-Anordnung
Die pakistanische Regierung erließ die Anordnung, um die “Wohlfahrt und Sicherheit” des Landes zu schützen, da es vermehrt zu Angriffen von Militanten kam, die angeblich aus Afghanistan operieren. Die Taliban bestreiten jedoch die Vorwürfe. Viele Afghanen waren gezwungen, überstürzt ihre Heimat zu verlassen, um einer möglichen Verhaftung oder Abschiebung zu entgehen.
Das Leid der Flüchtlinge
Für die afghanischen Rückkehrer bedeutet dies oft den Verlust ihres gesamten Lebens, da sie kein Zuhause oder Land haben, zu dem sie zurückkehren können. Einige Frauen, darunter auch Schwangere, sind gezwungen, ihre Kinder unter extremen Bedingungen zur Welt zu bringen. Die aktuellen Bedingungen am Grenzposten Torkham sind für alle Beteiligten äußerst schwierig.
Trotz der Bemühungen von Regierung und NGOs fehlt es weiterhin an ausreichender Unterstützung für die afghanischen Rückkehrer. Es müssen dringend mehr Ressourcen bereitgestellt werden, um die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen zu decken und ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu gewährleisten.