Großbritannien hat das Angebot der Europäischen Union abgelehnt, ein Jugendmobilitätsprogramm auszuarbeiten, das jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren die Freizügigkeit innerhalb des Staatenbundes ermöglichen würde. Die EU-Kommission hatte betont, dass es sich um eine zeitlich begrenzte Regelung handeln würde, ohne eine Rückkehr zum Status quo vor dem Brexit. Trotzdem bevorzugt Großbritannien, individuelle Programme mit einzelnen Staaten zu unterhalten, die es jungen Menschen ermöglichen, für bis zu zwei Jahre nach Großbritannien zu reisen.
Ein Regierungssprecher zitiert von der BBC betonte, dass Großbritannien kein EU-weites Jugendmobilitätsprogramm einführen werde, da die Freizügigkeit innerhalb der EU beendet wurde und es keine Pläne gebe, dies wieder einzuführen. Die Entscheidung wird vor dem Hintergrund des Brexit gefasst, der unter anderem die Freizügigkeit mit der EU beenden sollte, um mehr Kontrolle über die Einwanderung ins Land zu erlangen.
Die Ablehnung des EU-Angebots zur Freizügigkeit birgt das Risiko der Ungleichbehandlung von EU-Bürgerinnen und Bürgern, wie die EU-Kommission betont. Ein Vertreter der Labour-Partei setzt sich für neue Regelungen ein, um die Beziehungen zur EU zu stärken, unter anderem durch die Anerkennung von Arbeitsqualifikationen, den Handel mit Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie für Touren von Künstlern.
Der Vorschlag der EU zum Jugendmobilitätsprogramm sollte die bisherigen individuellen Abmachungen zwischen Großbritannien und anderen EU-Ländern ablösen und ein internationales Abkommen schaffen, um eine gleiche Behandlung aller EU-Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Dieses Abkommen wäre das erste Mobilitätsabkommen, das die Europäische Union mit einem Land außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums abschließt, mit Ausnahme der Schweiz.