Die Polizei in Hongkong setzt Kopfgelder auf fünf Aktivisten aus
Die Polizei in Hongkong hat Belohnungen in Höhe von 1 Million HK$ (128.000 US-Dollar) für Hinweise auf fünf lokale Dissidenten mit Wohnsitz im Ausland ausgesetzt, was zu einer heftigen Kontroverse führt.
Umstrittener Einsatz von Kopfgeldern
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag gab Li Kwai-wah, Chefkommissar der nationalen Sicherheitsabteilung der Polizei, bekannt, dass die Behörden Kopfgelder für fünf gesuchte Aktivisten ausgesetzt haben. Die Polizei verschärft damit den umstrittenen Einsatz von Kopfgeldern zur Verfolgung prodemokratischer Aktivisten.
Anklagepunkte und Vorwürfe
Laut Li Kwai-wah sollen die gesuchten Aktivisten Straftaten im Rahmen des nationalen Sicherheitsgesetzes begangen haben, darunter die Anstiftung zur Sezession und Subversion sowie die Zusammenarbeit mit ausländischen Streitkräften zur Gefährdung der nationalen Sicherheit. Die Aktivisten werden beschuldigt, ihr Land verraten zu haben, indem sie beispielsweise Sanktionen gegen Beamte in Hongkong gefordert haben.
Reaktionen auf die Kopfgelder
Die Vereinigten Staaten, Australien und Großbritannien, Länder, in denen einige der angeklagten Aktivisten jetzt leben, haben den Gebrauch von Kopfgeldern zur Verfolgung von Aktivisten verurteilt. Washington bezeichnete den Schritt als “gefährlichen Präzedenzfall”.
Extraterritoriale Wirkung des Nationalen Sicherheitsgesetzes
Das Sicherheitsbüro erklärte, dass das Nationale Sicherheitsgesetz extraterritoriale Wirkung hat und dass die Polizei die Verantwortung hat, diejenigen zu verfolgen, die außerhalb Hongkongs mutmaßlich Straftaten gegen das Gesetz begangen haben.
Die Behörden haben im Juli bereits ähnliche Kopfgelder für im Ausland lebende Demokratieaktivisten ausgesetzt, was international auf Kritik gestoßen ist.
Insgesamt sorgt der Einsatz von Kopfgeldern durch die Polizei in Hongkong für anhaltende Kontroversen und internationale Spannungen.