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Ukrainische Soldaten als Handelsware: Russische Einheiten tauschen Kriegsgefangene aus

Ukrainische Soldaten als Ware

Bericht: Russische Einheiten handeln mit Kriegsgefangenen

06.03.2024, 23:53 Uhr


Innerhalb des russischen Militärs existierte ein Handel mit ukrainischen Kriegsgefangenen. Laut einem Bericht wandern die Soldaten Kiews für Geld in die Hände tschetschenischer Einheiten. Diese benutzen die Kriegsgefangenen dann, um sie später gegen ihre eigenen Kämpfer einzutauschen.

Russische Truppen betreiben einen Medienbericht nach einem „Schwarzmarkt“ für den Verkauf ukrainischer Kriegsgefangener an paramilitärische Gruppen des Kreml. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) auf Berufung auf einen Artikel der britischen „Times“.

Demnach sollen tschetschenische Einheiten ukrainische Kriegsgefangene von anderen russischen Verbänden kaufen, um diese dann gegen tschetschenische Kämpfer einzutauschen, die von der Ukraine gefangen genommen wurden. Die „Times“ nutzt die tschetschenischen Einheiten diesen „Schwarzmarkt“, da sie oft hinter der Front stationiert sind, wo es weniger Möglichkeiten gibt, russische Soldaten gefangenzunehmen.

„Es gab Fälle, in denen sie unsere Verwundeten von der russischen Armee kauften, sie nach Grosny brachten und sie dann gegen ihre eigenen austauschten“, sagte Petro Jazenko, Sprecher der ukrainischen Koordinierungsstelle für die Behandlung von Kriegsgefangenen, der „Times“.

Vermutlich mehr als 4000 Ukrainer in Kriegsgefangenschaft

Der Zeitung zufolge gibt es keinen Artikel der Genfer Konvention, der den Handel mit Kriegsgefangenen ausdrücklich verbietet. Die Praxis verstoße aber wahrscheinlich gegen eine Klausel, die besagt, dass keine besondere Vereinbarung die Lage der Kriegsgefangenen beeinträchtigen dürfe. Aufgrund der Berichte der „Times“ vermuten die Experten des ISW, dass einige paramilitärische Kräfte innerhalb der russischen Streitkräfte, wie die tschetschenischen Achmat-Spezialeinheiten, wahrscheinlich nicht in den übergeordneten russisch-ukrainischen Kriegsgefangenenaustausch eingebunden sind.

Russische Kriegsblogger hatten in der Vergangenheit den tschetschenischen Einheiten in der Ukraine immer wieder Inkompetenz und mangelndes Engagement vorgeworfen. Wegen ihrer vielen PR-Aktionen in den sozialen Netzwerken werden die Verbände auch als „Tiktok-Truppe“ verspottet. Dem ISW zufolge wurden die Kämpfer des tschetschenischen Diktators Ramsan Kadyrow nach den schweren Schlachten um Mariupol, Sjewjerodonezk und Lyssytschansk im Jahr 2022 in die rückwärtigen Gebiete oder wenige aktive Frontabschnitte versetzt.

Der „Times“ zufolge kamen im Rahmen von Austauschmaßnahmen bislang 2700 ausländische Gefangene frei. Wie viele Russen Kiew dafür freigelassen hat, ist unbekannt. Schätzungen davon gehen aus, dass sich noch mehr als 4000 ukrainische Militärangehörige in der Gewalt Moskaus befinden.

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