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Warum der Papst die Afrikaner beruhigt

Der Vatikan und die Segnung homosexueller Paare in Afrika

Die Erklärung des Vatikans und die Reaktion in Afrika

Ende Januar äußerte Papst Franziskus in einem Interview mit der italienischen Zeitung “La Stampa”, dass die Afrikaner ein “Sonderfall” seien. Diese Aussage folgte auf eine kontroverse Erklärung der vatikanischen Glaubensbehörde im Dezember, die die Segnung homosexueller Paare erlaubte. Während diese Erklärung in westeuropäischen Bischofskonferenzen positiv aufgenommen wurde, stieß sie in anderen Teilen der Welt, insbesondere aber in Afrika, auf starken Widerstand.

Papst Franziskus erklärte, dass Homosexualität in Afrika aus kultureller Sicht als negativ angesehen werde und nicht toleriert werde. Er äußerte jedoch die Hoffnung, dass sich die Menschen nach und nach von dem Geist der Erklärung überzeugen lassen würden.

Die Erklärung mit dem Titel “Fiducia Supplicans”, die die Segnung homosexueller Paare erlaubte, markierte einen bedeutenden Schritt der katholischen Kirche in Richtung LGBT-Gemeinde. Dennoch betonte der Papst, dass dies keineswegs eine offizielle Konvalidierung oder eine veränderte Haltung der Kirche bezüglich der gleichgeschlechtlichen Ehe bedeute.

Afrikanische Bischöfe sprechen von “Ketzerei”

Die Erklärung des Vatikans steht im Widerspruch zu den Überzeugungen vieler katholischer Gläubiger und Geistlicher in Afrika, wo Homosexualität in den meisten Ländern sozial geächtet ist. In 31 von 54 afrikanischen Ländern sind homosexuelle Handlungen sogar verboten. Diese Kontroverse führte zu heftigen Reaktionen von afrikanischen geistlichen und katholischen Organisationen. Mehr als 20 afrikanische Bischofskonferenzen veröffentlichten Statements, in denen sie ihre Ablehnung der Erklärung zum Ausdruck brachten.

Die Bedeutung Afrikas für die katholische Kirche

Der Kontinent Afrika ist für die katholische Kirche von großer Bedeutung, da dort bereits 236 Millionen der weltweit 1,3 Milliarden Katholiken leben. Es wird prognostiziert, dass bis 2050 ein Drittel aller Katholiken in Afrika leben wird. Dieses Wachstum stellt jedoch auch eine Herausforderung dar, da die dortigen Geistlichen oft konservativere Positionen vertreten als Rom.

Die Reaktion des Vatikans zeigt, wie wichtig Afrika für die katholische Kirche geworden ist. Der Kontinent ist jedoch auch von religiösen Rivalen bedroht, da andere Konfessionen, wie zum Beispiel Pfingstkirchen, rasant wachsen. Daher könnte die Akzeptanz von Homosexualität durch die katholische Kirche in Afrika zu einem willkommenen Geschenk für ihre Rivalen werden.

Insgesamt spiegelt die Kontroverse um die Segnung homosexueller Paare die tiefgreifenden kulturellen und theologischen Unterschiede wider, mit denen die katholische Kirche in Afrika konfrontiert ist. Die Diskussion über diese Themen wird die Kirche auf dem afrikanischen Kontinent weiterhin intensiv beschäftigen.

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