Die einst krypto-freundliche Silvergate Bank hat sich bereit erklärt, 63 Millionen US-Dollar zu zahlen, um Vorwürfe der Securities and Exchange Commission (SEC), der Federal Reserve und des California Department of Financial Protection and Innovation (DFPI) beizulegen.
Vorwürfe der Regulierungsbehörden
Die Anschuldigungen gegen Silvergate beziehen sich darauf, dass die Bank kein ordentliches Anti-Geldwäsche (AML)-Programm aufrechterhielt und irreführende Angaben zur Wirksamkeit des Programms machte. Die SEC, zusammen mit der Federal Reserve und dem DFPI, beschuldigten Silvergate, Investoren und die Öffentlichkeit über die Wirksamkeit ihres Bank Secrecy Act/AML-Programms getäuscht zu haben. Die SEC erhob auch Anklage gegen ehemalige Führungskräfte von Silvergate, darunter den ehemaligen CEO Alan Lane und die ehemalige COO Kathleen Fraher, die sich auf Vergleiche einigten. Der ehemalige CFO Antonio Martino hat die Vorwürfe bestritten.
Vergleiche und Strafen
Silvergate, Lane und Fraher haben Vergleiche ohne Schuldeingeständnis oder Leugnung der Vorwürfe der SEC geschlossen. Sie werden Geldstrafen zahlen, und Lane und Fraher haben ein fünfjähriges Verbot für die Tätigkeit als Führungskräfte oder Direktoren eines öffentlichen Unternehmens akzeptiert. Die Strafen umfassen 43 Millionen US-Dollar von der Federal Reserve und 20 Millionen US-Dollar von der kalifornischen Aufsichtsbehörde. Die SEC hat eine Geldstrafe von 50 Millionen US-Dollar verhängt, die voraussichtlich durch Zahlungen an die Bankenaufsichtsbehörden ausgeglichen wird. Diese Vergleiche unterliegen der Gerichtsgenehmigung.
Fehlverhalten von Silvergate
Die Beschwerde der SEC unterstreicht, dass Silvergate es versäumt hat, fast 9 Milliarden US-Dollar an verdächtigen Überweisungen seines Hauptkunden FTX zu erkennen, der im November 2022 Insolvenz angemeldet hat. Es wurde weiterhin behauptet, dass Silvergate keine angemessene automatisierte Überwachung seines Hauptprodukts, des Silvergate Exchange Network (SEN), durchführte, das etwa 1 Billion US-Dollar an Banktransaktionen zwischen Kryptowährungs-Kunden ohne ausreichende Aufsicht ermöglichte.
Medienberichte und Schlussfolgerungen der Bundesbehörden
Medienberichte ergaben, dass Silvergate trotz Warnungen von Regierungsprüfern weiterhin behauptete, dass es keine Risikofaktoren in seinen quartals- oder jährlich eingereichten Berichten gebe. Ein Quartalsbericht aus dem Jahr 2021 erwähnte ein “erhöhtes Risiko” aufgrund einiger Kryptokunden, nannte jedoch keine spezifischen Mängel in Bezug auf die Einhaltung des Bank Secrecy Act. Die freiwillige Liquidation von Silvergate im März 2023 wurde als verantwortungsbewusst und ohne Regierungsunterstützung durchgeführt.
Folgen des Bankendes und regulatorische Berichte
Die Schließung von Silvergate und anderen Institutionen führte zu Störungen im US-Bankensektor, was dazu führte, dass digitale Vermögensunternehmen Schwierigkeiten hatten, Finanzbeziehungen zu finden, da Kryptowährungen weniger beliebt wurden. Ein Bericht des Inspekteurs der Federal Reserve im Oktober 2023 kam zu dem Schluss, dass das Management von Silvergate “ineffektiv” war und dass Bundesregulierungsbehörden nicht angemessen auf die Geschäftstätigkeiten der Bank reagiert hatten.
Abschließend kann gesagt werden, dass die Einigung von Silvergate mit den Regulierungsbehörden eine wichtige Entwicklung darstellt und die Bedeutung einer ordnungsgemäßen Einhaltung von Geldwäschevorschriften und eine transparente Offenlegung von Informationen unterstreicht. Die Folgen für die ehemaligen Führungskräfte von Silvergate zeigen, dass Regulierungsverstöße ernsthafte Konsequenzen haben können. Die Schließung von Silvergate und die weiteren Untersuchungen der Aufsichtsbehörden verdeutlichen die Notwendigkeit einer effektiven Überwachung und Regulierung im Finanzsektor, insbesondere im Zusammenhang mit Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerten.