Der Ökonom Nouriel Roubini hat in einem kürzlich veröffentlichten Meinungsleitartikel seine Meinung zu Bankenproblemen in den Vereinigten Staaten geäußert. In dem Artikel besteht Roubini darauf, dass „die meisten US-Banken technisch gesehen kurz vor der Insolvenz stehen und Hunderte bereits vollständig zahlungsunfähig sind“.
Roubini: „Liquiditätsunterstützung kann diese systemische Doom Loop nicht verhindern“
Der renommierte Ökonom Nouriel Roubini, auch bekannt als „Dr. Doom“, teilte am 1. April ein Meinungsleitartikel über MarketWatch mit. Der Artikel erörtert die Turbulenzen im US-Bankensektor, und Roubini hebt hervor, wie Banken in Amerika nicht realisierte Verluste aus Wertpapieren in Höhe von 620 Milliarden US-Dollar tragen. Darüber hinaus erwähnte Roubini die Zinserhöhung der US-Notenbank und sagte: „Erschwerend kommt hinzu, dass höhere Zinssätze den Marktwert der anderen Vermögenswerte der Banken ebenfalls verringert haben.“
Angesichts dieses Faktors, sagt Roubini, „belaufen sich die nicht realisierten Verluste der US-Banken tatsächlich auf 1,75 Billionen Dollar oder 80 % ihres Kapitals.“ Darüber hinaus betonte Roubini, dass „die ‚nicht realisierte‘ Natur dieser Verluste lediglich ein Artefakt des derzeitigen Regulierungssystems ist, das es Banken erlaubt, Wertpapiere und Kredite zu ihrem Nennwert und nicht zu ihrem wahren Marktwert zu bewerten“. Roubini fährt mit seiner scharfen Kritik am US-Bankensystem fort und erklärt:
Der Qualität ihres Kapitals nach zu urteilen, stehen die meisten US-Banken technisch gesehen kurz vor der Insolvenz, und Hunderte sind bereits vollständig zahlungsunfähig.
Dr. Doom sagt: „Jeder sollte sich auf die kommende stagflationäre Schuldenkrise vorbereiten“
In dem Kommentar diskutiert Roubini ein Konzept namens „Einlagen-Franchise“ und behauptet, dass Einleger eine Verschlechterung der Einlagensicherheit spüren können, was zu einem Vertrauensverlust führt. „Wenn Einleger fliehen, verflüchtigt sich das Einlagenrecht und die nicht realisierten Verluste aus Wertpapieren werden realisiert. Eine Insolvenz wird dann unvermeidlich“, meint Roubini. Der Ökonom glaubt auch, dass der US-Wirtschaft aufgrund der durch Bankenstress verursachten Kreditklemme eine härtere Landung bevorstehen könnte, und bezeichnete sie als „Kartenhaus“.
Roubini betont, dass die Zentralbanken der Welt „nicht nur einem Dilemma, sondern einem Trilemma gegenüberstehen“. Darüber hinaus seien Regionalbanken besonders betroffen, die für die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen und Haushalte unerlässlich seien, meinte Roubini. Daher wird das Trilemma für die Zentralbanken dargestellt, da Zinserhöhungen mit dem Ziel, Preisstabilität zu erreichen, zu einer Rezession und höherer Arbeitslosigkeit führen und gleichzeitig das Risiko einer schweren finanziellen Instabilität erhöhen können.
Der Wirtschaftswissenschaftler mit dem Spitznamen „Dr. Doom“ kommt zu dem Schluss, dass das Trilemma der Herausforderungen durch negative aggregierte Angebotsschocks wie die Covid-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine noch verstärkt wird. Roubinis Kommentar fügt hinzu:
Eine schwere Rezession ist das einzige, was die Preis- und Lohninflation dämpfen kann, aber sie wird die Schuldenkrise verschärfen, was wiederum zu einem noch tieferen Wirtschaftsabschwung führen wird. Da die Liquiditätsunterstützung diese systemische Doom Loop nicht verhindern kann, sollten sich alle auf die kommende stagflationäre Schuldenkrise vorbereiten.
Welche Schritte sollten Ihrer Meinung nach unternommen werden, um der potenziellen Bankenkrise und dem Dilemma der Zentralbanken zu begegnen? Stimmen Sie dem Kommentar von Roubini zu? Teilen Sie Ihre Gedanken zu diesem Thema im Kommentarbereich unten mit.
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