Wall Street betritt den Krypto-Markt und dies könnte das Ende von DeFi, wie wir es kennen, bedeuten. Institutionen sind besonders von DeFi fasziniert, aber das Fehlen von Identifikationsanforderungen in DeFi-Protokollen macht es für Wall Street schwierig, diese zu nutzen. Traditionell sind Finanzinstitute gesetzlich verpflichtet, das Gegenparteirisiko zu bewerten, also zu wissen, wer sich auf der anderen Seite der Transaktion befindet. Da DeFi-Protokolle keine Identifikationsanforderungen haben und dezentralisiert sind, wird es für Wall Street schwierig, diese zu nutzen.
Die Lösung für dieses Dilemma könnte in der Entwicklung von hybridmodellen liegen, die eine Mischung aus zentralisierten und dezentralisierten Elementen darstellen. Diese Modelle könnten die Sicherheit der Blockchain-Technologie nutzen und gleichzeitig effizienter und sicherer sein als reine dezentrale Modelle. Ein Beispiel hierfür ist das Vertex-Protokoll, das Trades außerhalb der Kette ausführt, aber alle Transaktionen aufzeichnet. Obwohl das Protokoll derzeit keine KYC-Überprüfungen (Know Your Customer) durchführt, verwendet das Team Drittanbieterüberwachungsdienste, um potenziell verdächtige Brieftaschenadressen zu kennzeichnen.
Ein weiteres Beispiel für ein hybrides Modell ist die Handelsplattform Cube.exchange, die im Dezember gestartet wurde und bereits KYC-Überprüfungen implementiert hat. Die Nutzer können jedoch ihre Gelder in Echtzeit verfolgen, ähnlich wie bei der Verwendung einer dezentralen Plattform. Durch das hybride Design von Cube.exchange wird das Risiko von Kundenmittelnmissbrauch oder Hackerangriffen verringert.
Diese hybriden Modelle könnten dazu beitragen, einige der Probleme zu lösen, die bereits seit langem in der Kryptowelt existieren. Durch die Kombination von zentralisierten und dezentralisierten Elementen könnten sie ein verbessertes Nutzererlebnis bieten. Das Interesse an diesen Modellen könnte weiter steigen, da sie sowohl Effizienz als auch Sicherheit bieten.
Es ist anzunehmen, dass sich diese hybriden Modelle weiter verbreiten werden, da einige der Standards aus dem traditionellen Finanzwesen allmählich in den Kryptobereich übergehen. Identitätsüberprüfungen wie KYC sind heute auf zentralisierten Börsen weit verbreitet, könnten aber auch in den DeFi-Sektor gelangen.
Es ist daher nicht überraschend, dass viele dezentrale Börsen bereits Identifikationsüberprüfungen durchführen, um die Einhaltung der Anti-Geldwäsche-Vorschriften sicherzustellen. Sobald die regulatorische Unsicherheit im Kryptobereich nachlässt, könnten diese Plattformen auch für Wall Street zugänglich werden.
Insgesamt könnte die Einführung hybrider Modelle den Weg für eine effektivere und sicherere Nutzung von Kryptowährungen ebnen. Die Kombination von zentralisierten und dezentralisierten Elementen könnte nicht nur Wall Street, sondern auch eine breitere Nutzerbasis ansprechen.
Es ist klar, dass die Entwicklung von hybriden Modellen im Kryptobereich ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Sicherheit und Regulation darstellt. Wall Street’s Interesse an DeFi könnte Maßnahmen zur Identifikationskontrolle vorantreiben und die Anonymität, die einst mit DeFi verbunden war, verringern. Es bleibt spannend zu sehen, wie diese Entwicklung in Zukunft weitergehen wird.
