Bitcoin-Preis fällt um 8 Prozent – Musk und regulatorische Unsicherheit belasten den Markt
Am Donnerstagnachmittag in den USA erlebte Bitcoin eine hektische Handelsstunde, die zu einem beunruhigenden Preisverfall von fast 8 Prozent führte. Dadurch wurden die Gewinne der Kryptowährung, die seit Juni verzeichnet wurden, wieder zunichte gemacht. Laut Daten von CoinMarketCap fiel der Preis eines Bitcoin-Tokens kurzzeitig auf bis zu 25.409 US-Dollar, erholte sich jedoch anschließend teilweise.
Die volatile Preisbewegung spiegelt die jüngsten Rückgänge bei Aktien, Anleihen und anderen Finanzanlagen wider. Ein Bericht im Wall Street Journal, wonach Elon Musks privates Unternehmen SpaceX Bitcoin im Wert von 373 Millionen US-Dollar abgeschrieben und die Kryptowährung verkauft hat, fiel zeitgleich mit dem Ausverkauf zusammen. Seit 2021 wird Musk von digitalen Vermögenshändlern genau beobachtet, als Tesla kurzzeitig erwog, Zahlungen in Bitcoin zu akzeptieren. Der damalige Ankündigung führte zu einem 15-prozentigen Anstieg des Bitcoin-Preises an einem einzigen Tag. Tesla investierte zudem 1,5 Milliarden US-Dollar in die Kryptowährung.
Doch als Musk die Pläne drei Monate später aufgab, erlebte Bitcoin einen starken Rückgang. Der Wert der Bitcoin-Bestände des Automobilherstellers schwankte seitdem erheblich. Im vergangenen Jahr verzeichnete Tesla Wertminderungsverluste in Höhe von 204 Millionen US-Dollar in Bezug auf seine Bitcoin-Bestände.
Der Bitcoin-Preis rutscht weiter ab, da Regulierungsbehörden in den USA verstärkt gegen den Kryptowährungssektor vorgehen. Gary Gensler, Vorsitzender der Securities and Exchange Commission (SEC), bezeichnete den Sektor als “voller Betrug, Betrügereien und Missbrauch”. Im Juni reichte die SEC Klagen gegen zwei große Kryptowährungsbörsen, Binance und Coinbase, ein. Ihnen wird vorgeworfen, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, indem sie digitale Token ohne die erforderlichen Registrierungen an die Öffentlichkeit verkauft haben. Die Durchsetzungsmaßnahmen der SEC kündigten eine Volatilität bei digitalen Vermögenswerten an, obwohl die betroffenen Unternehmen die Vorwürfe zurückwiesen und versprachen, sich vor Gericht zu verteidigen.
Gleichzeitig hat die starke US-Wirtschaft die Händler dazu gezwungen, ihre Erwartungen an eine baldige Zinssenkung der Federal Reserve zu überdenken. Seitdem die Fed letzten Monat ihren Leitzins auf den höchsten Stand seit 22 Jahren angehoben hat und die Tür für weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr offen lässt, sind Aktien und Anleihen gefallen.
Die Kombination aus Musk’s Kryptowährungsverkäufen und der regulatorischen Unsicherheit belastet aktuell den Bitcoin-Markt. Die Händler sind gespannt, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und wie sich dies auf den Preis von Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten auswirken wird. Die Volatilität scheint vorerst noch nicht abzunehmen.
Referenz: Financial Times