Die Kryptowährung Bitcoin hat in letzter Zeit Anzeichen von Schwäche gezeigt, was laut Barry Bannister vom US-Finanzdienstleister Stifel ein potenziell alarmierendes Signal für den US-Aktienmarkt darstellt. Die Stifel-Strategen haben eine Korrelation zwischen der Entwicklung des Bitcoin und dem Aktienmarkt festgestellt und sehen die Schwäche des Bitcoins als möglichen Vorläufer einer bevorstehenden Korrektur an der Börse.
Die Dynamik auf dem Kryptomarkt hat in den letzten Wochen etwas nachgelassen, insbesondere bei Bitcoin, der kürzlich ein Allzeithoch von 73.558,81 US-Dollar erreicht hatte, aber nun auf 61.414 US-Dollar (Stand: 27.06.24) gesunken ist. Dieser Rückgang könnte auf den Pessimismus der Anleger hinsichtlich möglicher Zinssenkungen durch die US-Notenbank zurückzuführen sein. Solange die Zinsen relativ hoch bleiben, haben Anleger viele Möglichkeiten, ihr Geld gewinnbringend anzulegen, was sich negativ auf den Kryptomarkt auswirken kann.
Während der Bitcoin an Wert verloren hat, konnten der NASDAQ 100 und der S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, weiter steigen. Dennoch warnt die Investmentbank Stifel vor einem möglichen Ende dieser Rallye. Stifel-Chef-Aktienstratege Barry Bannister und sein Team sehen die Schwäche des Bitcoins als Warnsignal für den US-Aktienmarkt. Sie glauben, dass die übermäßige Liquidität aufgrund der COVID-Ausgaben dazu geführt hat, dass Bitcoin seit 2020 mit dem NASDAQ 100 korreliert. Die aktuelle Schwäche des Bitcoins deutet laut Stifel auf eine Sommerkorrektur und Konsolidierungsphase des S&P 500 hin.
Die Fed-Geldpolitik spielt eine wichtige Rolle, da Bitcoin und Technologieaktien besonders von der Hoffnung auf Zinssenkungen angetrieben wurden. Die Stifel-Analysten glauben jedoch, dass der bestehende Inflationsdruck nicht ausreicht, um eine Lockerung der Geldpolitik zu rechtfertigen. Sie erwarten eine Korrektur bei Risikoanlagen, insbesondere im Aktienbereich, da die Fed wahrscheinlich von ihrer vorsichtigen Haltung abweichen wird, solange die Inflation hoch bleibt.
Es wird jedoch eingeräumt, dass die Rallye an den Aktienmärkten noch weitergehen könnte, bevor eine Korrektur einsetzt. Die Experten betonen, dass das Timing entscheidend ist und Anleger potenziell in einer Blasen- oder Rauschphase gefangen sein könnten, die ihre Bedenken übergeht. Sollte die Begeisterung nachlassen, könnte laut Bannister eine Korrektur beim S&P 500 auf 4.800 Punkte zum Jahresanfang 2026 erfolgen.
Insgesamt deuten die Analysen von Stifel darauf hin, dass die Schwäche des Bitcoins ein Warnsignal für eine mögliche Korrektur am US-Aktienmarkt darstellt. Die Korrelation zwischen dem Kryptomarkt und dem Aktienmarkt könnte entscheidend für die weitere Entwicklung sein, insbesondere in Bezug auf die Fed-Geldpolitik und die Reaktion der Investoren auf potenzielle Veränderungen in der Wirtschaftslage. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte in den kommenden Monaten entwickeln werden und ob die Prognosen von Stifel eintreffen.
