Das kleine Königreich Bhutan im Himalaya hat sich zu einem bemerkenswerten Akteur im Bereich der Kryptowährungen entwickelt. Mit einem Bitcoin-Vermögen von rund 730 Millionen Euro könnte Bhutan als einer der führenden Bitcoin-Staaten der Welt bezeichnet werden, eine Tatsache, die in der breiten Öffentlichkeit bisher wenig Beachtung fand.
Das Wachstum der Bitcoin-Reserven
Seit Ende 2022 hat Bhutan begonnen, Bitcoins zu akkumulieren. Die stetigen Zuwächse sind vor allem auf das Mining zurückzuführen, das von zwei großen Mining-Pools, Foundry und AntPool, unterstützt wird. Dies hat dazu geführt, dass Bhutan nun über 13.058 Bitcoins verfügt, was pro Kopf betrachtet eine bemerkenswerte Menge ist: Jeder der etwa 800.000 Bürger besitzt rechnerisch 0,013 Bitcoin, das entspricht etwa 810 Dollar.
Ein neues Modell für wirtschaftliches Wachstum
Bhutan, das als erstes klimaneutrales Land der Welt gilt, nutzt seine umfangreichen Wasserkraftressourcen für das Bitcoin-Mining. Durch den Export von überschüssiger Energie an Nachbarländer wie Indien und Bangladesch wird nicht nur Devisen generiert, sondern auch ein Teil des nationalen Budgets finanziert. Diese Entwicklung könnte als Modell für andere Nationen dienen, die ähnliche Ressourcen haben und sich auf nachhaltige wirtschaftliche Praktiken konzentrieren möchten.
Die politische Unterstützung für Kryptowährungen
Der monarchische Führer, „Dragon King“ Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, hat maßgeblich zur Schaffung eines günstigen Umfelds für die Kryptowährungsmining-Industrie beigetragen. Berichten zufolge hat er eine Vision für Bhutan als „Krypto-Shangri-La“ formuliert, indem er gezielt Mining-Farmen eingerichtet hat. Diese langfristige Perspektive könnte Bhutan in der Weltwirtschaft einen einzigartigen Vorteil verschaffen.
Daten und Entwicklungen in der Bitcoin-Community
Die jüngsten Entwicklungen im Bitcoin-Bereich wurden von Arkham Intelligence aufgezeigt, das bestätigte, dass die Royal Government of Bhutan Bitcoin-Adressen hält. Bhutan hat in den letzten 12 Monaten fast 900 Bitcoins auf Plattformen wie Kraken transferiert, was aktuell etwa 56 Millionen Dollar entspricht. Dies lässt darauf schließen, dass Bitcoin bereits einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des nationalen Budgets leistet, das jährlich nur 640 Millionen Dollar beträgt.
Ein bemerkenswertes Beispiel internationaler Bitcoin-Politik
Im Vergleich zu anderen Nationen, die Bitcoin für diverse Zwecke nutzen – wie El Salvador, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführt, oder China, das Bitcoins konfisziert – hebt sich Bhutan durch seinen einzigartigen Ansatz hervor. Bhutan zeigt, dass auch kleine Nationen bedeutende Fortschritte im Bereich der digitalen Währungen erzielen und gleichzeitig ihre nachhaltigen Entwicklungsziele verfolgen können.
Die Möglichkeit, Bitcoin als neue Einnahmequelle zu nutzen, ist ein Schritt in Richtung einer diversifizierten und zukunftsorientierten Wirtschaft. Bhutan hat das Potenzial, anderen Ländern als Modell zu dienen, wie sie natürliche Ressourcen effizient nutzen können, um gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum und Nachhaltigkeit zu fördern.