Der Bitcoin, die weltweit bekannteste Kryptowährung, erlebt derzeit einen starken Kursrückgang. Am späten Mittwochabend lag der Kurs über 60.000 US-Dollar, fiel dann jedoch innerhalb von nur zwölf Stunden um 5 Prozent. Am Donnerstagmittag erholte sich der Kurs leicht, blieb aber dennoch unter der Marke von 58.000 Dollar. Analysten führen diesen drastischen Kurseinbruch vor allem auf eine Mitteilung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox zurück.
Mt.Gox war einst die größte Handelsplattform für Bitcoin in Tokio, bis sie im Jahr 2014 insolvent wurde. Nach dem Hack verloren die Nutzer insgesamt 850.000 BTC, von denen bisher 142.000 BTC wiederhergestellt wurden und nun an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden sollen. Die Ankündigung des Insolvenzverwalters, eine große Anzahl von Bitcoins an die geschädigten Gläubiger zu übergeben, hat die Märkte erschüttert und zu einem Vertrauensverlust geführt.
Es bleibt jedoch unklar, wie sich die ehemaligen Mt.Gox-Kunden nun verhalten werden. Sollte ein großer Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Überangebot auf dem Markt führen. Bisher gab es jedoch noch keine größeren Transfers von BTC. Die Sorge vor einem Überangebot wird zusätzlich genährt durch die Tatsache, dass Strafverfolgungsbehörden große Mengen an beschlagnahmten Bitcoins halten, die sie regelmäßig in klassische Währungen umtauschen.
Die allgemein schlechte Stimmung auf dem Kryptomarkt wird auch von der ungewissen Geldpolitik der US-Zentralbank Federal Reserve beeinflusst. Die Investoren sind unsicher, wann und in welchem Ausmaß die Fed ihre Geldpolitik lockern wird. Hohe Zinssätze könnten dazu führen, dass Anleger alternative Anlagemöglichkeiten bevorzugen und den Kryptomarkt vernachlässigen. Sinken die Zinsen hingegen, könnten Kryptoinvestments attraktiver erscheinen.
Insgesamt zeigt sich deutlich, wie volatil und anfällig der Kryptomarkt für externe Einflüsse ist. Die aktuellen Ereignisse um Mt.Gox und die unklare Geldpolitik der Federal Reserve tragen dazu bei, dass Anleger und Beobachter besorgt sind und der Bitcoin weiterhin unter Druck steht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickeln wird und ob der Bitcoin seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen kann.