Einmalige Ereignisse wie der Notverkauf von 50.000 Bitcoins in Sachsen für 2,64 Milliarden Euro ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Dieser Verkauf stellt einen Präzedenzfall dar, da noch nie zuvor in Deutschland durch einen Notverkauf eine so hohe Summe aus beschlagnahmtem Vermögen erzielt werden konnte. Der Ursprung des Geldes geht auf das illegale Geschäft mit Raubkopien auf der Plattform „movie2k.to“ zurück.
Der ehemalige Betreiber der illegalen Streaming-Plattform überwies Anfang 2024 rund 50.000 Bitcoin an die deutschen Behörden, die zu diesem Zeitpunkt etwa zwei Milliarden Euro wert waren. Um einen potenziellen Verlust des Wertes zu verhindern, wurde der sogenannte „Notverkauf“ angeordnet. Die Bitcoin wurden in Euro umgetauscht, wobei sich der Verkaufserlös auf exakt 2,639 Milliarden Euro belief.
Der Verkauf fand in Zusammenarbeit mit einer spezialisierten deutschen Wertpapierhandelsbank in Frankfurt statt, unterstützt vom Bundeskriminalamt. Diese Maßnahme wurde gemäß Paragraf 111p der Strafprozessordnung durchgeführt, der den Notverkauf von beschlagnahmtem oder gepfändetem Vermögen regelt, um einen drohenden Wertverlust zu vermeiden.
Der mutmaßliche Chef der Plattform war über vier Jahre lang untergetaucht und wurde schließlich im Ausland festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, urheberrechtlich geschützte Werke kommerziell genutzt zu haben. Die Plattform „movie2k.to“ wurde 2013 abgeschaltet, nachdem Hunderttausende Raubkopien von Filmen und Serien angeboten worden waren.
Die Frage, wer letztendlich von den Milliarden profitieren wird, bleibt noch offen. Die Gelder sind vorerst dem Staat nicht zugänglich, sondern werden beim Landgericht Leipzig verwahrt, bis das Strafverfahren abgeschlossen ist. Es muss gerichtlich geklärt werden, ob Dritte wie Filmemacher, Filmverleiher oder Betroffene Ansprüche geltend machen können.
Die Generalbundesanwaltschaft betont, dass beim Notverkauf keine Spekulationen über den aktuellen Wert des Bitcoins berücksichtigt werden, sondern ein zeitnaher Abschluss angestrebt wird. Ministerin Katja Meier von den Grünen lobt die effiziente Durchführung des außergewöhnlichen Notverkaufs von Bitcoins durch die sächsische Justiz und den Generalbundesanwalt.
Die Ergebnisse dieser Transaktion haben internationale Aufmerksamkeit auf Sachsen als Teil der weltweiten Kryptoszene gelenkt. Die Akteure, einschließlich des Generalbundesanwalts und externer Experten, werden für ihren professionellen und erfolgreichen Einsatz bei dieser Transaktion gelobt. Die Zukunft der erzielten Milliarden bleibt abzuwarten, da die finale Entscheidung über deren Verwendung noch aussteht.