Die Vanguard Group, einer der größten Anlageberater in Amerika, hat sich kürzlich klar von Kryptowährungen distanziert. Diese Entscheidung betrifft nicht nur Bitcoin, sondern auch Ethereum. Vanguard hat angekündigt, keinen Spot-Ethereum-ETF anzubieten, was eine klare Ablehnung gegenüber digitalen Vermögenswerten signalisiert.
### Warum lehnt Vanguard Spot-Ethereum-ETFs ab?
Ein Sprecher der Vanguard Group erklärte gegenüber Blockworks, dass sie Spot-Ethereum-ETFs nicht auf ihrer Plattform zum Kauf anbieten werden. Diese Entscheidung kommt eine Woche nachdem die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC die 19b-4-Anträge der Emittenten genehmigt hat. Obwohl die Spot-Ethereum-ETFs noch auf die Freigabe der S-1-Registrierungserklärungen der Fondsemittenten durch die Wertpapieraufseher warten müssen, hat Vanguard bereits eine klare Position eingenommen.
Die Vanguard Group hat betont, dass sie Kryptowährungen nicht als reife Anlageklasse betrachten. Sie sehen digitale Vermögenswerte nicht im Einklang mit ihren traditionellen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Bargeld, die sie als Bausteine eines ausgewogenen, langfristigen Anlageportfolios betrachten. Diese klare Ablehnung zeigt, dass Vanguard sich weiterhin auf traditionelle Anlageprodukte konzentrieren wird und digitale Vermögenswerte vorerst nicht in ihr Angebot aufnehmen wird.
Im Gegensatz dazu hat sich ein Rivale von Vanguard, BlackRock, als Anbieter des größten Bitcoin-Fonds etabliert. Mit seinem IBIT Bitcoin ETF ist BlackRock bereits im Kryptowährungsmarkt präsent. Der ehemalige BlackRock-Manager Salim Ramji, der maßgeblich an der Entwicklung des IBIT-ETF beteiligt war, wechselte kürzlich zu Vanguard und übernahm die Position des CEO. Trotzdem betonte Ramji, dass er weiterhin die Angebote und Dienstleistungen von Vanguard beibehalten werde.
### Spot-Ethereum-ETF als Wahlthema
Die Entscheidung von Vanguard, keine Spot-Ethereum-ETFs anzubieten, hat nicht nur Auswirkungen auf ihr eigenes Investmentangebot, sondern auch auf den Markt als Ganzes. Cathie Wood, CEO von ARK Invest, hat betont, dass die Genehmigung eines Ethereum Spot-ETF zu einem bedeutenden Wahlthema werden könnte. Obwohl einige Marktanalysten zunächst glaubten, dass die SEC dem ETF keine Zustimmung geben würde, bleibt die Situation ungewiss.
Wood deutete auch an, dass möglicherweise ein Solana-ETF genehmigt werden könnte. Allerdings werden ETFs, die sich auf Memecoins konzentrieren, wahrscheinlich keine regulatorische Zustimmung erhalten. Die Entscheidungen der Aufsichtsbehörden und großer Anlageberater wie Vanguard und BlackRock werden daher einen erheblichen Einfluss auf die Zukunft von Kryptowährungs-ETFs haben.
Die klare Haltung von Vanguard in Bezug auf digitale Vermögenswerte lässt darauf schließen, dass sie vorerst nicht daran interessiert sind, in den Kryptowährungsmarkt einzusteigen. Während andere Anbieter wie BlackRock bereits aktiv sind, bleibt Vanguard standhaft. Es wird spannend sein zu beobachten, ob sich die Ablehnung von Vanguard auf den Markt auswirken wird und wie sich die Dynamiken und Akzeptanz digitaler Vermögenswerte in Zukunft entwickeln werden.
Die steigende Anzahl institutioneller Investoren, die in den Kryptowährungsmarkt einsteigen, könnte dazu führen, dass sich die Positionen großer Anlageberater wie Vanguard ändern. Es bleibt abzuwarten, ob Vanguard in Zukunft offen für Kryptowährungen sein wird oder ob sie bei ihrer Ablehnung bleiben werden. Die Entwicklung von Kryptowährungs-ETFs wird daher ein wichtiger Bereich sein, um in den kommenden Wochen und Monaten im Auge zu behalten.
Insgesamt zeigt die Entscheidung von Vanguard, Spot-Ethereum-ETFs abzulehnen, ihre klare Ausrichtung auf traditionelle Anlagen und ihre vorläufige Ablehnung digitaler Vermögenswerte im Rahmen ihres Portfolios. Während die Zukunft des Kryptowährungsmarktes ungewiss ist, stehen große Anlageberater vor wichtigen Entscheidungen, die den Markt langfristig prägen werden. Vanguard bleibt dabei vorerst seiner konservativen Strategie treu und setzt auf traditionelle Anlageprodukte.