Die letzten Tage waren für den Bitcoin keine leichte Zeit. Der Kurs der Kryptowährung hat deutlich nachgegeben, und verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen. Einer dieser Faktoren ist die deutsche Polizei, die ungewollt in die Welt der Kryptowährungen eingegriffen hat.
Es begann mit der Beschlagnahmung von fast 50.000 Bitcoins Anfang des Jahres in Sachsen. Die Behörden hatten diese von einem der Betreiber von Movie2k.to beschlagnahmt, der wegen Urheberrechtsverletzungen und Geldwäsche angeklagt war. Dieser Transfer von Bitcoins in ein von den Behörden bereitgestelltes Wallet hatte weitreichende Auswirkungen.
Seit Mitte Juni begann das Land offenbar damit, Bitcoins zu verkaufen. Ein Account mit dem Namen „German Government (BKA)“ hielt rund 5000 Bitcoins, die dann verkauft wurden. Dieser Verkauf löste einen Kursrutsch aus, bei dem der Bitcoin um sechs Prozent fiel und zeitweise sogar die 60.000-Dollar-Marke unterschritt.
Aber kann der Verkauf von vergleichsweise wenigen Bitcoins solch massive Auswirkungen auf den Gesamtkurs haben? Vermutlich nicht allein. Neben dem Verkauf durch die deutsche Regierung gab es noch weitere Gründe für den Kurssturz.
Die ehemalige Kryptobörse Mt. Gox kündigte an, die Kunden, die 2014 Opfer eines Hacks wurden, zu entschädigen. Insgesamt sollen 140.000 Bitcoins ausgezahlt werden. Viele Investoren erwarten, dass die Entschädigten ihre Bitcoins sofort verkaufen, was den Druck auf den Kurs erhöht.
Zudem haben sich Phänomene aus dem Aktienmarkt auch auf den Kryptomarkt übertragen. Mit den zu Jahresbeginn erlaubten Bitcoin-ETFs in den USA werden automatische Verkäufe bei fallenden Kursen ausgelöst. Dies verstärkt die Crashs zusätzlich.
Auch die Entscheidungen der US-Notenbank haben Auswirkungen auf den Kurs des Bitcoins. Die Ankündigung, die Zinsen nur einmal in diesem Jahr senken zu wollen, führte ebenfalls zu einem Rückgang des Bitcoin-Kurses. Investments in Kryptofonds sind in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen.
Trotz all dieser negativen Entwicklungen gibt es auch Hoffnung am Horizont. Es wird erwartet, dass die Gründe für den Kursrutsch nun größtenteils eingepreist sind und eine positive Nachricht den Markt wieder beleben könnte.
Insgesamt zeigt sich, dass der Bitcoin-Markt äußerst volatil und sensibel auf verschiedene Faktoren reagiert. Die deutsche Polizei mag ungewollt dazu beigetragen haben, dass der Kurs des Bitcoins gefallen ist, aber letztendlich spielen viele verschiedene Elemente eine Rolle bei der Entwicklung des Marktes. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob der Bitcoin seinen Weg zurück zu stabileren Kursen finden kann.