In einer Zeit, in der die Kapitalmärkte der Europäischen Union (EU) einen besorgniserregenden Abwärtstrend verzeichnen, stehen viele Experten vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um diesem Trend entgegenzuwirken. Einer dieser Experten ist Patrick Hansen, der als Leiter für EU-Strategie und Politik bei Circle tätig ist und auf der X-Plattform kritische Trends im Bereich der EU-Kapitalmärkte aufgezeigt hat.
Die Probleme auf den EU-Kapitalmärkten:
Hansen warnt davor, dass der EU-Kapitalmarkt zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit verliert und dringend einer umfassenden Überarbeitung bedarf. Sollte dieser Trend anhalten, könnte die EU in wichtigen Innovationsbereichen wie der Künstlichen Intelligenz (KI) ökonomisch ins Hintertreffen geraten. Ein besonders besorgniserregender Trend ist der deutliche Rückgang des globalen Eigenkapitalmarktwerts der EU, der von 16% im Jahr 2009 auf nur noch 11% bis Ende 2023 gesunken ist, während die USA ihren Anteil auf 45% steigern konnten.
Ein weiteres Alarmsignal ist der gesunkene Anteil der EU an globalen Börsengängen (IPOs), der zwischen 2015 und 2020 nur noch bei 15% lag, verglichen mit den USA, die in diesem Zeitraum mehr als die Hälfte für sich verbuchen konnten. Die sichtbare Fragmentierung des EU-Kapitalmarkts durch die Existenz von 27 Zentralen Wertpapierdepots und 14 Zentralen Gegenparteien innerhalb der EU im Vergleich zu den USA, wo lediglich ein Zentrales Wertpapierdepot und acht Zentrale Gegenparteien aktiv sind, zeigt, dass die EU kein grenzüberschreitendes Orderbuch besitzt. Darüber hinaus halten 32% der EU-Haushalte Bargeld, während es in den USA nur 15% sind.
Darüber hinaus ist der Anteil von EU-Aktien am Gesamtvermögen des EU-UCITS-Aktienfonds von 51% im Jahr 2015 auf 35% im Jahr 2022 gesunken, während der Anteil der USA im gleichen Zeitraum von 27% auf 42% gestiegen ist.
Die potenzielle Rolle von Kryptowährungen als Lösung:
Angesichts dieser alarmierenden Trends im EU-Kapitalmarkt stellt sich die Frage nach möglichen Lösungsansätzen. Kryptowährungen könnten eine bedeutende Rolle spielen. Die bevorstehende Einführung des Regulierungsrahmens für Märkte in Krypto-Assets (MiCA) in den kommenden Monaten könnte die Tür für Krypto-Investoren öffnen und die Kapitalmarktaussichten der EU positiv beeinflussen.
Die jüngste Unterstützung der Vereinigten Staaten für einen Spot Bitcoin ETF sowie den Ethereum-Pendant zeigt, dass Kryptowährungen zunehmend an Akzeptanz gewinnen. Die Genehmigung für den Handel von Krypto-ETPs an der Londoner Börse durch die britische Financial Conduct Authority (FCA) lässt ebenfalls auf eine wachsende Akzeptanz von Kryptowährungen schließen. Eine gezielte Investition in Kryptowährungen könnte daher für die EU von Vorteil sein.
Die Europäische Union steht zweifelsohne vor erheblichen Herausforderungen auf den Kapitalmärkten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Durch die Analyse negativer Trends und potenzieller Lösungsstrategien wie die Integration von Kryptowährungen könnte die EU ihre Position im globalen Wettbewerb stärken. Es bleibt abzuwarten, ob die Einführung von Kryptowährungen tatsächlich dazu beitragen kann, den EU-Kapitalmarkt zu stabilisieren und langfristig zu festigen.
Angesichts der sich abzeichnenden Herausforderungen und der sich verändernden Dynamik der globalen Finanzmärkte ist es von entscheidender Bedeutung, dass die EU rasch handelt und innovative Lösungsansätze wie die Integration von Kryptowährungen in Betracht zieht, um ihre Position als wirtschaftliche Kraft und Innovationsführer langfristig zu sichern.
