Die Federal Reserve hat beschlossen, den Leitzins unverändert in der Spanne zwischen 5,25 Prozent und 5,50 Prozent zu belassen. Diese Entscheidung markiert das siebte Mal in Folge, dass der Zinssatz nicht angehoben wurde und weiterhin auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahrzehnten bleibt. Obwohl dies im Allgemeinen erwartet wurde, war die Pressekonferenz nach dem FOMC-Meeting dennoch bemerkenswert. Es wurde erwartet, dass die Zinssätze bis zum Ende des Jahres mindestens einmal gesenkt werden würden.
Jerome Powell deutete jedoch an, dass die US-Inflationsdaten verbessert werden müssten, um eine Senkung der Zinsen zu rechtfertigen. Dies deutet darauf hin, dass die Fed den Zinssatz möglicherweise bis 2024 unverändert lassen könnte. Derzeit liegt die Inflation jedoch deutlich unter dem Ziel von 2 Prozent, und es gibt keine klaren Anzeichen für eine Änderung des Trends. Die Daten aus dem Mai zeigen ein gemischtes Bild, da die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent gestiegen sind.
Während es unwahrscheinlich ist, dass es in diesem Jahr zu zwei Zinssenkungen kommt, sind viele Analysten immer noch der Meinung, dass zumindest im vierten Quartal eine Senkung möglich ist. Es besteht jedoch Uneinigkeit darüber, ob diese Senkung im September oder im Dezember erfolgen wird.
Stramme Abverkäufe bei den ETFs:
Die Daten zu den Exchange Traded Funds (ETFs) zeigen erneut, dass der Markt sehr sensibel auf das Thema Inflation und die Reaktionen der Fed reagiert. Vor der Veröffentlichung der Daten kam es zu massiven Verkäufen, und Investoren trennten sich innerhalb von zwei Tagen im Wert von 264 Millionen US-Dollar von Bitcoin.
Trotzdem flossen gestern 100 Millionen US-Dollar zurück in die ETFs, was ein positives Signal darstellt. Der Juni war insgesamt ein guter Monat, gemessen am Nettomittelzufluss in die ETFs. Statistisch gesehen sind die Sommermonate eher schwach bis mäßig, und die Performance von Bitcoin verbessert sich erst im Herbst wieder. Die ETFs könnten jedoch das Bild verändern, obwohl es bei 72.000 US-Dollar starken Widerstand gibt.
Investoren nehmen seit März immer wieder Gewinne auf diesem Kursniveau mit. Selbst die zweitgrößten Nettomittelzuflüsse seit Handelsbeginn der ETFs im Januar konnten daran vor einigen Tagen nichts ändern. Solange keine neuen Rekorde bei den Zuflüssen verzeichnet werden, könnte die Kursrallye zu einem Geduldspiel werden.
Ethereum-ETFs könnten neuen Schwung bringen:
Die Zuflüsse in Ethereum-Spot-ETFs haben zwar keine direkten Auswirkungen auf Bitcoin, könnten jedoch das Interesse der Anleger auf die Kryptowährung lenken. Derzeit warten Unternehmen noch auf Kommentare der SEC zu den eingereichten S-1-Formularen, um mit dem Handel zu beginnen.
Gary Gensler hat bereits angekündigt, dass es einige Zeit dauern wird, bis die Ethereum-ETFs zugelassen werden. Die Zulassung der ETFs wird als großer Erfolg angesehen und könnte sich positiv auf verschiedene Altcoins auswirken. Es ist jedoch fraglich, ob genauso viel Kapital in Ethereum-ETFs fließen wird wie in Bitcoin-ETFs. Analysten prognostizieren nur einen Bruchteil, obwohl Bitcoin-ETFs in diesem Bereich Rekorde aufgestellt haben.
Das Fazit:
Die Entscheidung der Fed, den Leitzins unverändert zu lassen, hat Auswirkungen auf den Markt und das Interesse der Anleger an Kryptowährungen. Die Inflationssituation in den USA bleibt weiterhin im Fokus, und die Analysen deuten darauf hin, dass eine Zinssenkung im Jahr 2021 möglich ist. Die Entwicklungen bei ETFs für Bitcoin und Ethereum werden weiterhin genau beobachtet, um die zukünftige Entwicklung auf dem Kryptowährungsmarkt besser einschätzen zu können.
