Das Leben der Menschen ist wichtiger als Bitcoin
Die Frage, ob Bitcoiner Donald Trump wegen seiner pro-Krypto-Position wählen würden, scheint bei vielen Anhängern der Kryptowährung auf geteilte Meinungen zu stoßen. Anlässlich der BTC-Prag, der größten Bitcoin-Messe in Europa, wurden rund 20 Bitcoiner aus verschiedenen Teilen der Welt zu ihrer Wahlpräferenz befragt. Dabei wurde deutlich, dass die meisten von ihnen anonym bleiben wollten und dass ihre Ansichten nicht repräsentativ sind.
Ein tschechischer Bitcoiner, 30 Jahre alt, äußerte sich klar und deutlich gegen eine Wahl von Donald Trump. Seine Begründung lautete: "Weil er ein Wichser ist." Eine Minerin aus dem selben Umfeld, 35 Jahre alt und seit 2019 in Bitcoin aktiv, erklärte, dass sie Trump nicht wählen würde, allein aufgrund seiner Positionierung in der Krypto-Branche. Sie betonte, dass seine Rolle als Anführer einer Weltmacht viele andere Aspekte beeinflussen würde, die sie nicht unterstützen kann. Eine polnische Bitcoinerin machte noch deutlicher darauf aufmerksam, dass in Zeiten von Konflikten und Kriegen das Leben der Menschen wichtiger sei als die Förderung von Kryptowährungen. Sie kritisierte insbesondere Trumps Pläne, die NATO zu verlassen, und gab an, deshalb gegen ihn stimmen zu wollen.
Ein weitverbreitetes Phänomen unter den Befragten ist eine generelle Politikverdrossenheit. Viele äußerten sich ablehnend gegenüber politischen Entscheidungsträgern und betonten, dass sie weder für Trump noch für Biden stimmen würden. Ein 19-jähriger US-Amerikaner beispielsweise erklärte, dass er grundsätzlich gegen Regierungen sei und für Freiheit eintrete. Ein 32-jähriger ukrainischer Entwickler äußerte sein fehlendes Vertrauen in Politiker im Allgemeinen und in Trump im Besonderen. Er bezeichnete Trumps Versprechen bezüglich Krypto als reine PR-Kampagne, um Wählerstimmen zu gewinnen.
Die meisten Befragten scheinen skeptisch gegenüber Donald Trump und seinen Absichten zu sein. Selbst diejenigen, die erwägen, für Trump zu stimmen, äußern ein gewisses Unbehagen. Ein 31-jähriger Miner bezeichnete beide Kandidaten als schlecht, entschied sich aber für Trump als das kleinere Übel. Ein 28-jähriger Krypto-Journalist gab an, Trump zu wählen, da er Biden als ungeeignet empfindet, jedoch betonte er, dass Krypto für ihn nicht das ausschlaggebende Kriterium sei. Eine US-amerikanische Bitcoin-Influencerin aus den Südstaaten zeigte sich hin- und hergerissen und erklärte, dass sie noch nicht überzeugt sei, ob Trump seine Versprechen tatsächlich einhalten würde.
Die Debatte um Donald Trump in Bezug auf Kryptowährungen ist von Skepsis geprägt. Während seiner Amtszeit als US-Präsident äußerte er sich kritisch gegenüber Bitcoin und anderen Kryptowährungen. In den letzten Jahren jedoch zeigte er vermehrt Interesse und Unterstützung für das Thema. Seine plötzliche Sinneswandlung wird von einigen Teilen der Krypto-Branche kritisch beäugt, da sie fürchtet, dass Trumps Versprechen nur leere Worte sind und er lediglich auf Spendengelder aus dem Krypto-Sektor abzielt. Trotzdem gibt es auch Befürworter, die Trump aufgrund seiner angeblichen Geschäftssinnigkeit und seiner positiven Einstellung gegenüber Bitcoin unterstützen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Haltung der Bitcoiner gegenüber Donald Trump und seiner pro-Krypto-Positionierung gemischt ist. Während einige die Skepsis gegenüber dem ehemaligen US-Präsidenten teilen, sehen andere in ihm eine potenziell bessere Alternative zu seinem politischen Gegner. Letztendlich wird die Frage, ob Bitcoiner Trump wegen seiner Unterstützung für Kryptowährungen wählen würden, weiterhin kontrovers diskutiert werden.
