
Die Zukunft der Finanzwelt: Krypto-Assets im Fokus
Die Diskussion über die Zukunft von Krypto-Assets hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen, besonders im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und technologischen Fortschritte. Richard Teng, CEO der weltweit führenden Kryptowährungsbörse Binance, äußerte sich am 18. November 2025 auf der Konferenz „Consensus Hong Kong 2025“ im Hong Kong Convention Centre (HKCEC), dass Krypto-Assets als die „Zukunft des Geldes“ betrachtet werden. Dieser Kommentar reflektiert nicht nur die zunehmende Akzeptanz von digitalen Währungen, sondern auch die sich wandelnde Sichtweise institutioneller Investoren.
Einigung auf klare Regeln für Krypto-Assets
Teng hob hervor, dass die Krypto-Industrie seit dem Jahr 2024 enorme Veränderungen durchlaufen habe. Er betonte, dass im letzten Jahr klare Regulierungen etabliert wurden, die es Institutionen ermöglichen, aktiv im Markt für Krypto-Assets zu agieren. Große Finanzinstitutionen wie BlackRock und Fidelity zeigen zunehmend Interesse und erwägen, in digitale Vermögenswerte zu investieren, was einen bedeutenden Wandel darstellt. Laut Teng begeben sich Institutionen nun in eine Phase, in der sie sich fragen, wie viel Prozent ihres Portfolios in Krypto-Assets investiert werden sollten, anstatt ob sie überhaupt investieren sollten.
Regulierungsumfeld und seine Auswirkungen
Ein wichtiger Aspekt, den Teng ansprach, ist das regulatorische Umfeld in den Vereinigten Staaten. Er äußerte Bedenken hinsichtlich der Herangehensweise der Biden-Administration, die oft auf rechtliche Auseinandersetzungen setzt, um den Markt zu regulieren, anstatt klare Richtlinien zu formulieren. Dies hat zu einer veränderten Marktstimmung geführt, die mit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten Ende letzten Jahres an Bedeutung gewann.
Technologischer Fortschritt als Treiber für Innovation
Teng wies auch auf die wechselseitige Beziehung zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain hin. Er sieht in dieser Verbindung das Potenzial, alle Wirtschaftssektoren maßgeblich zu beeinflussen. Bei Binance, das über 260 Millionen Nutzer und lediglich etwa 6.000 Mitarbeiter verfügt, wird intensiv nach Möglichkeiten gesucht, diese Technologien zur Verbesserung der Effizienz im Bereichen Kundenidentifikation (KYC) und Transaktionsüberwachung zu nutzen.
Finanzielle Inklusion durch Krypto
Ein weiteres zentrales Thema ist die finanzielle Inklusion. Teng betonte, dass weltweit mehr als 1,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zum traditionellen Finanzsystem haben. Die herkömmlichen Banken setzen strenge Kriterien für die Kundenauswahl, während Krypto-Assets 24 Stunden am Tag zugänglich sind und keine Diskriminierung ausüben. Besonders in Ländern mit hoher Inflation und Währungsabwertung könnten Stablecoins oder Bitcoin (BTC) stabilere Vermögenswerte darstellen als lokale Währungen.
Zukunft der Dezentralen Finanzen (DeFi)
Abschließend äußerte Teng seine Überlegungen zur Zukunft der Dezentralen Finanzen (DeFi). Obwohl es schwierig sei, die künftige Richtung von DeFi vorherzusagen, stellte er fest, dass mit dem Wachstum dieses Sektors auch die regulatorische Aufmerksamkeit zunehmen könnte. In diesem Kontext sei eine Integration mit dem bestehenden zentralisierten Finanzsystem denkbar.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass Krypto-Assets in eine neue Phase eintreten, in der sie nicht nur als spekulative Anlageklasse, sondern als grundlegender Bestandteil des zukünftigen Finanzsystems betrachtet werden. Die Entwicklungen der kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie Krypto-Assets in der breiten Öffentlichkeit akzeptiert werden und welche Rolle sie letztendlich im globalen Finanzsystem spielen werden.