Anleger in Großbritannien haben nun die Möglichkeit, an der Londoner Börse gehandelte Produkte zu erwerben, die Bitcoin und Ethereum repräsentieren. Dies markiert einen wichtigen Schritt für das Land, um mit anderen führenden Finanzinstituten im Bereich digitaler Assets gleichzuziehen. Die Financial Conduct Authority (FCA) hat kürzlich die ersten börsengehandelten Krypto-Produkte von Emittenten wie WisdomTree und 21Shares genehmigt, was zu diesem bedeutenden Entwicklung geführt hat.
21Shares hat bekannt gegeben, dass sie vier neue physisch besicherte Krypto Exchange Traded Notes (ETNs) auf den Markt gebracht haben, darunter der 21Shares Bitcoin ETN, 21Shares Ethereum Staking ETN, 21Shares Bitcoin Core ETN und der 21Shares Ethereum Core ETN. Ebenso ist der Wettbewerber WisdomTree mit zwei physisch besicherten ETPs vertreten, nämlich dem WisdomTree Physical Bitcoin und dem WisdomTree Physical Ethereum ETFs. Die Listings beider Emittenten sowie von Invesco Digital Markets wurden am 28. Mai auf einer FCA-Website mit Genehmigungen veröffentlicht.
Trotz dieser positiven Entwicklungen für den Kryptomarkt sind die Möglichkeiten in Großbritannien aufgrund der FCA-Beschränkungen noch begrenzt. Diese neuen Kryptoprodukte sind gemäß den Vorschriften der FCA nur für professionelle Anleger zugänglich, im Gegensatz zu den USA, wo kürzlich zugelassene Bitcoin-ETFs ein Vermögen von 59 Milliarden Dollar verwalten. Dies verdeutlicht die Diskrepanz in der Regulierung zwischen den verschiedenen Ländern und die Auswirkungen auf den Handel mit Kryptowährungen in Europa.
Dennoch zeigt sich Alex Pollak, Leiter der UK-Abteilung von 21Shares, optimistisch und prognostiziert, dass das Vereinigte Königreich innerhalb von drei Jahren der führende Krypto-ETF-Markt in Europa sein wird. Er betont die Bedeutung, dass normale Anleger in der Lage sein müssen, diese Produkte zu handeln, um das volle Potenzial des Marktes auszuschöpfen. Dieser Ansatz hat bereits politische Reaktionen in Großbritannien ausgelöst, wie die Forderung des konservativen Abgeordneten Alun Cairns an die FCA, das Verbot von Krypto-ETNs für Kleinanleger zu überprüfen. Cairns äußerte seine Bedenken über die begrenzten Chancen für die breite Öffentlichkeit und drängte auf eine Überprüfung der regulatorischen Maßnahmen.
In den USA sorgte letzte Woche die Entscheidung der Securities and Exchange Commission (SEC), grünes Licht für Ethereum-Spot-ETFs zu geben, für Aufsehen. Diese unerwartete Genehmigung hat den Markt überrascht, da Analysten nicht damit gerechnet hatten, dass sie bereits so früh im Mai erfolgen würde. Dieser Schritt setzt andere Länder wie Südkorea unter Druck, dem Beispiel zu folgen und möglicherweise ähnliche Krypto-Investitionen zuzulassen.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen einen klaren Trend zur Akzeptanz und Integration von Kryptowährungen in den traditionellen Finanzmarkt. Die Zulassung von Bitcoin und Ethereum ETNs auf dem Londoner Börsenparkett markiert einen wichtigen Meilenstein für die Branche und signalisiert eine zunehmende Offenheit von Regulierungsbehörden gegenüber digitalen Assets. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in Zukunft weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen er auf globale Investitionen haben wird.
