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Mit dem offiziellen Schritt zur Erweiterung seiner Dienstleistungen in Europa hat Robinhood eine neue Ära für den Kryptohandel eingeläutet. Kunden in der Europäischen Union können nun Kryptowährungen nicht nur über die Plattform handeln, sondern diese auch in die App hinein und aus ihr heraus übertragen. Dies ist ein entscheidender Fortschritt, der den europäischen Nutzern eine größere Kontrolle über ihre digitalen Vermögenswerte ermöglicht.
Selbstverwahrung von Kryptowährungen: Ein neuer Trend für europäische Anleger
Die neue Funktion von Robinhood erlaubt es EU-Nutzern, mehr als 20 verschiedene Kryptowährungen, darunter Bitcoin, Ethereum und Solana, einzuzahlen und abzuheben. Diese Selbstverwahrungsoption war zuvor nicht vorhanden, was die Flexibilität und Kontrolle über die eigenen Vermögenswerte erheblich einschränkte. Die Möglichkeit, digitale Assets in selbstverwaltete Wallets zu übertragen, entspricht einem zunehmenden Trend hin zu dezentralisierten Finanzlösungen (DeFi) in Europa.
Ein Grund für das Wachstum: Die MiCA-Verordnung
Die Entscheidung von Robinhood, sein Produktangebot zu erweitern, ist nicht nur eine Antwort auf die steigende Nachfrage nach digitalen Währungsdiensten, sondern auch eine strategische Reaktion auf die neue Gesetzgebung in Europa. Mit der Einführung des Gesetzes „Markets in Crypto-Assets“ (MiCA) wird ein einheitlicheres und sichereres Regulierungsumfeld für die Kryptowährungsbranche in den 27 EU-Mitgliedsstaaten geschaffen. Laut Johann Kerbrat, Krypto-Generaldirektor von Robinhood, bietet der EU-Markt eine ähnliche Größe wie der US-Markt, was ihn besonders attraktiv für digitale Währungen macht.
Internationalisierung durch Übernahmen
Ein weiterer wichtiger Aspekt in Robinhoods Strategie ist die Übernahme der luxemburgischen Kryptobörse Bitstamp für 200 Millionen Dollar. Diese Akquisition wird nicht nur den Zugang zu neuen Märkten erleichtern, sondern auch die Erlaubnis für Aktivitäten in Schlüsselmärkten wie Singapur und dem gesamten Vereinigten Königreich bieten. Mit Bitstamp an seiner Seite möchte Robinhood seinen Service diversifizieren und Institutionen ermöglichen, Kryptowährungsdienstleistungen zu integrieren.
Herausforderungen in den USA
Trotz der positiven Entwicklung in Europa steht Robinhood im Heimatland USA vor erheblichem regulatorischen Druck. Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat begonnen, Krypto-Unternehmen strenger zu überwachen, was zusätzliche Unsicherheiten für Anbieter wie Robinhood schafft. Der Umgang mit regulatorischen Einschränkungen und Klagen könnte die Expansion des Unternehmens in den USA bremsen und entsprechend den Fokus auf den europäischen Markt verstärken.
Zukunftsausblick für britische Nutzer
Obwohl Robinhood seinen Aktienhandel bereits im vergangenen Jahr in Großbritannien eingeführt hat, bleiben Krypto-Dienste sowie die Möglichkeit der Selbstverwahrung für britische Nutzer bislang aus. Die Übernahme von Bitstamp, gekoppelt mit dem Wachstum in Europa, lässt jedoch darauf schließen, dass auch die britischen Nutzer bald von erweiterten Krypto-Diensten profitieren könnten. Robinhood setzt auf Wachstum und Innovation, während die Branche weiterhin unter den Herausforderungen der Regulierung leidet.