Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC hat kürzlich grünes Licht für Ethereum-ETFs gegeben, nachdem zuvor bereits Bitcoin-ETFs genehmigt wurden. Die Anträge gemäß 19b-4 für acht Ethereum-ETFs wurden von der SEC genehmigt, während die Genehmigung für die S-1-Anträge (Registrierungserklärungen) noch aussteht. Diese müssen noch abgeschlossen und für wirksam erklärt werden, bevor die Spot-Ethereum-ETFs tatsächlich auf den Markt gebracht werden können.
Für mehr Transparenz bezüglich des Genehmigungsprozesses sorgte der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, während seiner Anhörung vor dem US-amerikanischen Senatsausschuss für Finanzdienstleistungen. Er machte deutlich, dass die endgültige Freigabe für Ethereum-ETFs voraussichtlich noch in diesem Sommer erfolgen wird. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die erforderlichen Verfahren für die Freigabe von den Emittenten selbst durchgeführt werden und nicht von den Mitarbeitern der SEC.
Währenddessen hat die Australian Securities Exchange (ASX), die den Großteil des australischen Aktienhandels abwickelt, den ersten Bitcoin-Spot-ETF genehmigt. Dieser ETF ist der dritte seiner Art in Australien, nachdem bereits zwei ähnliche Produkte an der Cboe-Börse verfügbar sind. Die Genehmigung dieses ETFs könnte andere Regulierungsbehörden dazu veranlassen, ähnliche Schritte zu unternehmen, was wiederum zum Wachstum und zur Weiterentwicklung des globalen Kryptowährungsmarktes beitragen könnte.
Trotz dieser positiven Neuigkeiten und der zunehmenden Akzeptanz von Kryptoassets ist es unwahrscheinlich, dass Europa in naher Zukunft ähnliche Entwicklungen sieht. Dies liegt an der OGAW-Richtlinie, die strenge Diversifizierungsregeln für die Basiswerte von ETFs vorsieht und dadurch ein unverhältnismäßiges Konzentrationsrisiko auf einzelne Wertpapiere verhindert.
Die Frage nach dem Schutz durch die Zulassung von Investmentfonds in einzelne Wertpapiere ist eine weitere Diskussion wert. Es gilt zu prüfen, ob diese Maßnahme wirklich dazu beiträgt, die Investoren zu schützen oder ob sie potenzielle Risiken birgt. Die Genehmigung von ETFs bietet Anlegern die Möglichkeit, in Bitcoin oder Ethereum zu investieren, ohne die digitalen Assets direkt halten zu müssen. Allerdings gab es bereits zuvor Alternativen wie verbriefte Derivate auf BTC oder ETH auf dem Markt.
Die Zulassung von ETFs könnte dazu führen, dass sich große institutionelle Anbieter stärker am Vertrieb beteiligen, was bereits zu einem harten Gebührenwettbewerb unter US-amerikanischen Vermögensverwaltern geführt hat. Dies könnte wiederum dazu führen, dass Privatanleger mit einem konservativeren Risikoprofil, die möglicherweise nicht für diese Art von Anlagen geeignet sind, verstärkt in diese Produkte investieren. Sollten starke Abschwünge auftreten und diese Anleger nicht angemessen kompensieren können, könnten die Wertpapieraufsichtsbehörden unter Druck geraten.
Insgesamt scheint die Genehmigung von Ethereum-ETFs durch die SEC einen weiteren Schritt in Richtung einer breiteren Akzeptanz von Kryptowährungen darzustellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Schritt auf den Markt auswirken wird und welche Auswirkungen er auf die Anleger haben wird. Die Entwicklung des globalen Kryptowährungsmarktes wird eng beobachtet, da immer mehr traditionelle Finanzinstitute und Investoren Interesse an digitalen Assets zeigen.
