Kryptowährungen – die Zukunft der finanziellen Absicherung oder doch nur ein riskantes Investment? In der Welt der digitalen Währungen gibt es immer wieder Diskussionen über ihre Krisensicherheit, insbesondere wenn es um den Bitcoin als digitales Gold geht. Die begrenzte Anzahl und die künstliche Verknappung sollen den Bitcoin zu einem sicheren Hafen machen, der vor Inflation und wirtschaftlichen Krisen schützt. Doch wie sieht es in der Realität aus?
Bitcoin als sicherer Hafen?
Ein internationales Forschungsteam hat die Performance von Kryptowährungen in wirtschaftlich und politisch turbulenten Zeiten genauer untersucht und kommt zu einem überraschenden Ergebnis. Während Kryptowährungen in normalen wirtschaftlichen Phasen als Absicherung von Anlagevermögen dienen können, zeigen sie in turbulenten Zeiten, wie zum Beispiel zu Beginn der Corona-Pandemie, ähnliche Einbrüche wie andere Anlageklassen. Dies deutet darauf hin, dass das Absicherungspotenzial von Kryptowährungen in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen geschwächt wird.
Kryptowährungen versus traditionelle Anlageklassen
Im Zeitraum zwischen April 2018 und Dezember 2022 wurde die Kursentwicklung von zehn Kryptowährungen im Vergleich zu Gold- und Aktienkursen sowie einschneidenden Ereignissen wie der Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass Kryptowährungen in normalen wirtschaftlichen Phasen relativ unabhängig von wirtschaftlichen Risiken agierten. Dennoch reagierten sie in turbulenten Phasen ähnlich wie traditionelle Anlageklassen mit heftigen Einbrüchen.
Korrelation zwischen Bitcoin und Aktien
Eine zunehmende Korrelation zwischen Aktien- und Kryptomarkt wurde in den letzten Jahren beobachtet, vor allem zu Beginn der Coronakrise. Allerdings scheint diese Korrelation im vergangenen Jahr wieder abgeflacht zu sein. Interessanterweise konnten Bitcoin und Co. in den Wochen nach Bankenturbulenzen und im Zuge der Gewalteskalation im Nahostkonflikt Kurssprünge verzeichnen, während die Aktienmärkte eher abwärts tendierten. Dieser Zeitraum wurde jedoch nicht von der Studie abgedeckt.
Fazit: Vorsicht bei Investitionen in Kryptowährungen
Trotz der Möglichkeit, Kryptowährungen als Absicherung von Anlagevermögen in normalen wirtschaftlichen Phasen zu nutzen, bleibt Vorsicht geboten. In turbulenten Zeiten wie der Corona-Pandemie haben sich Kryptowährungen als anfällig für Einbrüche erwiesen, ähnlich wie traditionelle Anlageklassen. Anleger sollten daher bei ihren Diversifizierungsstrategien sorgfältig abwägen, ob und in welchem Umfang sie auf Kryptowährungen setzen möchten.
Die Forschung zeigt, dass Kryptowährungen kein Allheilmittel sind und auch sie von wirtschaftlichen Krisen beeinflusst werden können. Der Bitcoin mag als digitales Gold gelten, aber seine Krisensicherheit ist noch nicht in Stein gemeißelt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Kryptowährungen in zukünftigen wirtschaftlichen Turbulenzen behaupten werden und ob sie tatsächlich als langfristige Absicherung dienen können. Anleger sollten daher ihre Investmententscheidungen mit Bedacht treffen und sich bewusst sein, dass auch Kryptowährungen Risiken mit sich bringen.