Kryptowährungsbetrug in Großbritannien erreicht neue Rekordhöhen
Die britische Betrugsmeldebehörde Action Fraud hat verkündet, dass die Verluste durch Kryptobetrug im Jahr 2022 um über 40 Prozent gestiegen sind und erstmals die 300-Millionen-Pfund-Marke überschritten haben. Dies sind alarmierende Nachrichten für britische Anleger, die in Kryptowährungen investieren. Die von Action Fraud bereitgestellten Daten spiegeln das Ausmaß der Cyberkriminalität wider, die das Vereinigte Königreich inzwischen erfasst hat.
Anwaltskanzleien haben bestätigt, dass diese Daten auch den Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX im vergangenen Jahr widerspiegeln, der zu hohen Verlusten bei Privatanlegern führte. Laut der Anwaltskanzlei RPC belaufen sich die Verluste durch Kryptobetrug jetzt auf 306 Millionen Pfund, verglichen mit 216,5 Millionen Pfund im Vorjahr – eine enorme Steigerung von 41 Prozent.
RPC-Partner Dan Wyatt kommentierte: “Diese Zahlen zeigen sowohl die Auswirkungen des Kryptobetrugs auf britische Anleger als auch insbesondere die kolossalen Auswirkungen, die der Zusammenbruch von FTX auf britische Privatanleger hatte. ” Mehr als ein Drittel der Kryptobetrugsverluste des Jahres entstanden im November 2022, dem Monat, in dem FTX Insolvenz anmeldete.
Der Betrug mit Kryptowährungen ist Teil einer umfassenderen “Betrugsepidemie”, die nach Angaben des Office for National Statistics im vergangenen Jahr mehr als 40 Prozent aller gemeldeten Straftaten in England und Wales ausmachte. Jennifer Craven, Betrugsexpertin bei der Anwaltskanzlei Pinsent Masons, sagte, die Zahlen spiegelten wider, wie weit verbreitet Kryptokriminalität geworden sei.
Die britische Regierung plant, Kaltakquise für alle Finanz- und Anlageprodukte zu verbieten. Viele Unternehmen fordern jedoch, dass Online-Plattformen mit strengeren Regeln belegt werden müssten, um weitere Betrügereien zu vermeiden. Kryptowährungen wie Bitcoin sind in Großbritannien weitgehend unreguliert. Im Februar legte das Finanzministerium Entwürfe für Vorschläge zur Regulierung von Krypto-Assets vor, darunter neue Anforderungen an Börsen, um das Geld der Kunden im Falle einer Insolvenz abzusichern. Abgeordnete im Sonderausschuss des Finanzministeriums des Unterhauses forderten letzte Woche, dass Kryptowährungen wie der Glücksspielsektor reguliert werden sollten.
Referenz: Financial Times