Der DeFi-Bereich auf der Ethereum-Blockchain hat in den letzten 24 Stunden erhebliche Verluste verzeichnet. Große DeFi-Münzen wie Compound, Aave, Curve, Frax und Synthetix haben alle tiefe Einbrüche verzeichnet. Dieser Absturz ist auf einen schwerwiegenden Exploit bei Curve Finance zurückzuführen, einer dezentralen Börse, die sich auf Stablecoin-Swaps spezialisiert hat.
Der Exploit resultierte in Verlusten in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar und hat möglicherweise negative Auswirkungen auf die Stabilität des gesamten DeFi-Ökosystems. Berichten zufolge wurden über 45 Millionen US-Dollar aus Liquiditätspools von Drittanbietern abgezogen und weitere 25 Millionen US-Dollar direkt aus dem CRV/ETH-Pool von Curve Finance. Dies hat zu einem Liquiditätsengpass geführt und Angst vor weiteren Verkäufen ausgelöst, insbesondere da die Angreifer immer noch Millionen von CRV-Token halten.
Auch der Gründer von Curve Finance, Michael Egorov, war von diesem Vorfall betroffen. Seine stark verschuldeten Positionen gerieten unter erheblichen Druck und gefährdeten die Plattform. Zusätzlich zu den Verlusten bei Curve hat Egorov auch große Kredite bei Aave und Frax Finance, die durch CRV-Sicherheiten abgesichert sind. Bei einer weiteren Verschlechterung der Situation könnte dies zu erheblichen Einbußen führen.
Die möglichen Auswirkungen auf den Markt sind alarmierend. Wenn Egorov liquidiert wird, würden alle seine anderen Schuldenpositionen ebenfalls liquidiert werden. Dies könnte zu ernsthaften Problemen für Plattformen wie Inverse Finance, Magic Internet Money und Aave führen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass dies eine Kaskade von Liquidationen auslöst und den CRV-Preis nahezu auf Null drückt.
Trotz des Chaos und der Gefahr bleibt der DeFi-Sektor von den regulären Märkten unberührt, da er von Mathematik und Code regiert wird. Es gibt keine besonderen Regeln oder Rettungsaktionen. Dennoch besteht die Hoffnung, dass sich die Liquidität erholt und der Markt wieder ins Gleichgewicht kommt. Das Curve-Team hat angegeben, dass einige Millionen US-Dollar in den Händen von White-Hat-Hackern sind, was möglicherweise zu einer Rückgewinnung der verlorenen Vermögenswerte führen könnte. Darüber hinaus wurden einige CRV-Tokens von den Angreifern eingefangen, was ebenfalls hilfreich sein könnte.
Trotzdem bleibt die Situation prekär und es besteht die große Gefahr einer Ausweitung der Krise. Plattformen wie Frax und Aave befinden sich in erhöhter Alarmbereitschaft, während andere bereits Maßnahmen ergriffen und ihre Smart Contracts gestoppt haben.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung gab es jedoch eine leichte Erholung des CRV-Preises. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt und ob der DeFi-Sektor seinen Weg aus der Krise findet.
