Die Entwicklungen im Krypto-Sektor wirken sich zunehmend auf den Finanzmarkt aus. Der Monat Juli 2024 brachte mehrere bedeutende Ereignisse, die nicht nur die Akteure der Krypto-Welt betreffen, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Regulierung und die Nutzung digitaler Währungen haben könnten. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Neuigkeiten.
Einführung von Wholesale CBDC im Eurosystem:
Im Rahmen eines neuartigen Ansatzes startet das Eurosystem, zu dem die Europäische Zentralbank und nationale Zentralbanken gehören, die Möglichkeit, Blockchain-Transaktionen im Zentralbankgeld durchführbar zu machen. Ab 2024 werden in der ersten Welle 14 Marktteilnehmer eingebunden, gefolgt von weiteren 52 in der zweiten Welle. Diese Initiative ist ein bedeutender Schritt zur Effizienzsteigerung im Finanzsektor und zeigt, wie Zentralbanken neue Technologien nutzen, um ihre Angebote zu verbessern.
Circle erhält wichtige Genehmigungen für Stablecoins:
Das Unternehmen Circle erlangte als erster globaler Stablecoin-Emittent die E-Geld-Lizenz gemäß der EU-Verordnung Mica, was die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel mit digitalen Währungen in Europa stärkt. Dies zeigt das wachsende Vertrauen in Stablecoins und deren Integration in traditionelle Finanzsysteme.
Bafin erteilt Lizenzen an DekaBank und Cashlink:
Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat nun DekaBank und Cashlink als erste Unternehmen Lizenzen zum Kryptowertpapierregisterführer erteilt. Dies eröffnet beiden Unternehmen neue Möglichkeiten zur Emission von Blockchain-basierten Wertpapieren und setzt damit einen Standard für regulatorische Praktiken im digitalen Wertpapierhandel.
SEC beendet Untersuchung von BUSD und rechtliche Klarheit für BNB:
Die Entscheidung der SEC, ihre Untersuchung des Binance USD (BUSD)-Stablecoins einzustellen, könnte das regulatorische Umfeld für Stablecoins grundlegend verändern. Gleichzeitig entschied ein US-Gericht, dass das BNB-Token von Binance nicht als Wertpapier gilt. Diese Urteile bedeuten Fortschritte für die Krypto-Industrie und könnten dazu führen, dass viele bestehende rechtliche Unsicherheiten beseitigt werden.
Markteinführung von Ethereum ETFs in den USA:
Am 23. Juli wurden acht neue Ethereum ETFs in den USA eingeführt. Solche Finanzprodukte ermöglichen es Investoren, indirekt in Ethereum zu investieren, was die Marktakzeptanz von Kryptowährungen steigert. Diese Produkte sind an großen Börsen wie CBOE und Nasdaq erhältlich und variieren in ihren Gebühren, was eine breitere Zielgruppe ansprechen dürfte.
Überarbeitete Basel-Kryptoregeln verabschiedet:
Die Basel-Kryptoregeln wurden finalisiert, wobei keine wesentlichen Änderungen zur Behandlung von Kryptowährungen auf öffentlichen Blockchains vorgenommen wurden. Banken sind nun verpflichtet, 100 % Eigenkapital für Kryptowährungen der zweiten Kategorie in den Basel-Richtlinien zu hinterlegen. Dies unterstreicht die strengen Anforderungen, die an Finanzinstitute in Bezug auf digitale Vermögenswerte gestellt werden.
US-Repräsentantenhaus scheitert bei der Überstimmung des Veto von Präsident Biden:
Am 11. Juli misslang es dem US-Repräsentantenhaus, das Veto von Präsident Biden zur Aufhebung des SEC Staff Accounting Bulletin zu überstimmen. Dieses Ergebnis hat Auswirkungen auf die Rolle von Banken im Krypto-Bereich und könnte die regulatorische Landschaft weiter einschränken.
Partior sichert sich Finanzierungsrunde über 60 Millionen US-Dollar:
Das DLT-Zahlungssystem Partior hat eine Serie-B-Finanzierungsrunde von 60 Millionen US-Dollar erfolgreich abgeschlossen. Diese Investitionen erlauben es dem Unternehmen, innovative Lösungen im Korrespondenzbank-Geschäft zu entwickeln und auf der Blockchain basierende Finanztransaktionen zu optimieren.
Erneuerung des EURCV-Stablecoins durch Société Générale-Forge:
Société Générale-Forge hat ebenfalls eine E-Geld-Lizenz für ihren aktualisierten EUR CoinVertible (EURCV) Stablecoin erhalten. Der überarbeitete Stablecoin bietet neue Funktionen, die darauf abzielen, die Nutzung im Bankgeschäft zu verbessern und die digitale Geldakzeptanz zu fördern.