Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat überraschend die Anklage gegen Ripple CEO Brad Garlinghouse und Mitbegründer Chris Larsen fallen gelassen. Diese Entscheidung hat Spekulationen über eine mögliche Berufung der SEC angefacht. Am Donnerstag gab die SEC bekannt, dass die Anklage fallen gelassen wurde und in der Gerichtsakte die Absicht angegeben wurde, sich mit Ripple zu treffen und die Möglichkeit eines Briefing-Zeitplans zu besprechen. Dieser Zeitplan würde es beiden Parteien ermöglichen, eine Lösung für die noch offenen Gebühren im Zusammenhang mit den institutionellen Verkäufen von XRP zu finden. Die SEC beantragte eine Frist bis zum 9. November 2023, konnte sich jedoch nicht durchsetzen und forderte das Gericht auf, einen umstrittenen Zeitplan für das Briefing festzulegen.
Diese Neuigkeiten hatten Auswirkungen auf den XRP-Kurs, der am Freitag ein Hoch von 0,5313 US-Dollar erreichte. Es wird jedoch spekuliert, dass die SEC die Anklage fallen ließ, um eine Berufung gegen das kürzlich gefällte Urteil zur programmatischen XRP-Verkäufen zu beschleunigen. Trotzdem wurden die Käufer durch diese Spekulationen gehemmt, was zu einer eingeschränkten Kaufnachfrage führte. Der XRP-Kurs stieg jedoch im Laufe der Woche um 5,39 % auf 0,5135 US-Dollar.
Eine weitere wichtige Entwicklung in der Kryptowelt ist das verstärkte Bestreben der US-Gesetzgeber, den Einsatz von Kryptowährungen zur Finanzierung von Terrorismus zu bekämpfen. Diese Woche haben US-Gesetzgeber einen parteiübergreifenden Brief an die US-Regierung geschickt und sie aufgefordert, energische Maßnahmen gegen illegale Kryptowährungsaktivitäten zu ergreifen. In dem Brief betonten die Gesetzgeber die Notwendigkeit, die Risiken der illegalen Kryptofinanzierung gründlich anzugehen, um weitere Tragödien zu verhindern. Eine der Unterzeichnerinnen des Briefes war Senatorin Elizabeth Warren.
Die Aussage der US-Gesetzgeber erfolgte nachdem israelische Behörden Binance angewiesen hatten, mehr als 100 Kryptokonten einzufrieren, die mit der Hamas in Verbindung gebracht wurden. Binance steht bereits unter verschärfter Prüfung, da es sich in einem Rechtsstreit mit der SEC befindet. Die SEC erhob im Juni dreizehn Anklagen gegen Binance und den CEO Changpeng Zhao. Die Vorwürfe umfassen Täuschung, Interessenkonflikte, mangelnde Offenlegung und kalkulierte Gesetzesumgehung. Die aktuelle Entwicklung in Israel könnte jedoch zu weiteren Beobachtungen seitens des US-Gesetzgebers führen.
Eine andere bedeutende Entwicklung betrifft die Zustimmung zu BTC-Spot-ETFs. Diese Woche kursierten Fake News, die besagten, dass die SEC den Blackrock BTC-Spot-ETF genehmigt habe. Dies führte zu einem vorübergehenden Anstieg des BTC-Preises auf 30.127 US-Dollar, bevor er wieder auf unter 30.000 US-Dollar fiel. Blackrock reagierte auf diese Fake News und erklärte, dass der Antrag noch geprüft werde. Parallel dazu wuchs am Freitag die Vorfreude auf die Genehmigung von BTC-Spot-ETFs durch die SEC. Der BTC-Preis stieg erneut auf über 30.000 US-Dollar und beendete die Woche bei 29.698 US-Dollar.
Fidelity und Grayscale haben geänderte Anträge für BTC-Spot-ETFs eingereicht, was die Spekulationen über künftige Genehmigungen durch die SEC verstärkte. James Seyffart, ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence, hat kürzlich die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung des Ark BTC-Spot-ETF-Antrags auf 90 % erhöht. Der BTC-Preis stieg in dieser Woche um 9 % auf 29.652 US-Dollar.
Coinbase hat auch versucht, möglichen Schwierigkeiten mit der US-Regierung zu entgehen. Am Dienstag veröffentlichte das Unternehmen eine Erklärung, in der es seinen Ansatz zur Verhinderung illegaler Kryptoaktivitäten darlegte. Coinbase betonte, dass es sich darauf konzentriert, böswillige Akteure auszumerzen und illegale Zwecke bei der Nutzung von Kryptowährungen zu verhindern. Coinbase befindet sich ebenfalls in einem Rechtsstreit mit der SEC, die im Juni Anklage gegen das Unternehmen erhob, nur wenige Tage nachdem sie Anklage gegen Binance eingereicht hatte.
Insgesamt gibt es also einige bedeutende Entwicklungen in der Kryptowelt, von der Einstellung der Anklage gegen Ripple CEO Brad Garlinghouse und Mitbegründer Chris Larsen, über die verstärkte Prüfung von Binance nach dem Hamas-Angriff auf Israel, bis hin zu den Forderungen der US-Gesetzgeber nach einer verstärkten Bekämpfung illegaler Kryptoaktivitäten und den Bemühungen von Coinbase, sich der Kontrolle der US-Regierung zu entziehen. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie sich diese Entwicklungen weiterentwickeln und welche Auswirkungen sie auf den Kryptomarkt haben werden.