Saudi Aramco plant, trotz eines Quartalsgewinnrückgangs von 14 Prozent, die Dividendenzahlungen in diesem Jahr zu erhöhen. Die Gesamtdividende soll 124,3 Milliarden US-Dollar betragen, was einem Anstieg von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Erhöhung kommt, obwohl Analysten die Gewinnerwartungen nicht erfüllt sahen.
Die Dividendenzahlungen sind für Saudi Aramco weiterhin die Hauptquelle, insbesondere da der saudi-arabische Staat 82 Prozent des Unternehmens besitzt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat festgestellt, dass Riad einen Ölpreis von etwa 100 US-Dollar pro Barrel benötigt, um sein Haushaltsdefizit auszugleichen. Dieses Niveau wurde in diesem Jahr bisher nicht erreicht. Der staatliche Ölproduzent reagierte auf die rückläufigen Gewinne im ersten Quartal mit einer erhöhten Dividendenzahlung, während die Aktien an der saudischen Börse um etwa 10 Prozent fielen.
Saudi Aramco gehört zu den weltweit größten Ölproduzenten und spielt eine entscheidende Rolle in der Finanzierung von Großprojekten in Saudi-Arabien. Der saudische Staat, der über den PIF-Fonds weitere 16 Prozent an Aramco kontrolliert, plant mit den Öleinnahmen den Bau neuer Städte, darunter den höchsten Wolkenkratzer der Welt und ein riesiges würfelförmiges Gebäude in Riad. Darüber hinaus führte Saudi-Arabien die Bemühungen der Opec+-Produzenten an, Kürzungen der Rohölproduktion vorzunehmen, um den weltweiten Ölpreis zu stabilisieren.
Aramco stellte fest, dass der Rückgang des Nettogewinns auf eine Kombination aus höheren Ölpreisen im Vergleich zum Vorjahr, geringeren Rohölverkäufen und schwächeren Raffinerie- und Chemiemargen zurückzuführen war. Dennoch ist Aramco zuversichtlich, dass die Ölnachfrage trotz globaler Bemühungen zur Förderung erneuerbarer Energien auch weiterhin robust bleiben wird. Amin Nasser, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, betonte die Bedeutung des Öls und warf Zweifel an Vorhersagen, dass die Ölnachfrage bis 2030 ihren Höhepunkt erreichen werde.
