Der Vorsitzende der Securities and Exchange Commission (SEC), Gary Gensler, gerät unter Druck, da der Bankenausschuss des Senats Antworten auf eine Reihe von Fragen bezüglich der laufenden Untersuchungen der SEC im Kryptobereich sowie Genslers Überzeugung, dass Kryptowährungen durch das Wertpapiergesetz reguliert werden sollten, fordert.
In einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats wurde Gensler am 12. September ins Kreuzverhör genommen. Dabei wurden komplexe Regeländerungen und die Wirksamkeit dieser neuen Vorschriften zur Behebung zukünftiger Marktkrisen intensiv diskutiert. Eleanor Terrett, Journalistin bei Fox Business, enthüllte in einem Tweet die wichtigsten Punkte aus der Anhörung zwischen Gensler und dem Bankenausschuss des Senats.
Ein Großteil der Anhörung konzentrierte sich auf die Diskussion über Kryptowährungen, während im Hintergrund auch über Künstliche Intelligenz gesprochen wurde. Dabei brachte der Ausschuss Genslers schnellen Regelsetzungsprozess und sein aggressives Vorgehen gegenüber Kryptofirmen in der Branche zur Sprache.
Vor allem republikanische Mitglieder des Ausschusses befragten Gensler zu seinen Aktivitäten in der Kryptoindustrie. Einige von ihnen waren der Ansicht, dass er ein zu turbulentes Umfeld durch schnelles Erlassen neuer Regeln fördere, während andere der Meinung waren, dass er nicht genügend Anstrengungen unternommen habe, um die Kryptoindustrie unter die Kontrolle der Kommission zu bringen.
Gensler verteidigte seine Vorgehensweise damit, dass die SEC Regeln und Vorschriften mit einem entschlossenen Tempo erlasse, das jedoch langsamer sei als das seiner Vorgänger. Als Beispiel nannte er die ausreichende Frist von 70 Tagen, die er der Öffentlichkeit gegeben habe, um Kommentare zur jüngsten Wertpapierregel der Kommission zum Thema Klimawandel abzugeben.
Auf die Frage nach Genehmigungen für Grayscales Spot-Bitcoin-ETFs vermied Gensler konkrete Aussagen, betonte jedoch die Bedeutung des Wertpapierrechts bei der Regulierung digitaler Vermögenswerte wie Kryptowährungen und den Schutz von Anlegern in der Kryptoindustrie vor Betrug und Risiken.
Gensler erklärte in der Anhörung: “Ich denke, der Kern unserer Wertpapiergesetze besteht darin, Anleger vor Betrug zu schützen. Sie können entscheiden. Sie dürfen das Risiko eingehen. Ich stehe Krypto nicht negativ oder minimalistisch gegenüber. Ich denke einfach, dass es am besten wäre, wenn es innerhalb des vom Kongress festgelegten Anlegerschutzregimes wäre.”
Der Kampf zwischen der SEC und der Kryptoindustrie ist schon seit Jahren ein anhaltendes Thema. Die Regulierungskommission versucht, ihre Autorität über den schnell wachsenden Kryptosektor zu behaupten, indem sie klare Regeln und Richtlinien etabliert. In diesem Zusammenhang hat die SEC bereits mehrere Klagen gegen verschiedene Kryptofirmen, darunter Ripple, die Zwillinge und Krypto-Börsen wie Binance und Coinbase, eingereicht.
Einige führende Unternehmen der Kryptobranche sowie politische Führer, die die Weiterentwicklung von Kryptowährungen unterstützen, argumentieren jedoch, dass die Einstufung von Kryptowährungen als Wertpapiere durch die SEC Innovationen behindert und digitale Vermögenswerte unnötig einschränkt.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die SEC ihre Regulierungsarbeit im Kryptobereich fortsetzen wird und wie Gensler auf die Kritik des Bankenausschusses des Senats reagieren wird. Die Zukunft der Kryptobranche hängt in hohem Maße von klaren Regelungen und der richtigen Balance zwischen Innovation und Anlegerschutz ab.