Titel: Anwälte als Frontkämpfer im Kampf gegen Cyberkriminalität: Erfolgreiche Fälle im Jahr 2022
In einer Zeit, in der Cyber-Angriffe zunehmen und die Bedrohung durch Kryptowährungen immer präsenter wird, wenden sich Unternehmen vermehrt an Anwälte, um gestohlenes Geld aufzuspüren, mit Hackern zu verhandeln und in einigen Fällen Angreifer vor Gericht zu bringen, um gestohlene Gelder zurückzuerhalten. Von Phishing-Betrügereien bis hin zu Handelsverstößen: Angriffe mit Kryptowährungen nehmen zu. Laut einem Bericht von Chainalysis, einer Blockchain-Datenplattform, stieg der Wert illegaler Kryptowährungstransaktionen, einschließlich Betrug und Ransomware, im Jahr 2022 auf 20,6 Milliarden US-Dollar, gegenüber 18,1 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.
Anwaltskanzleien werden nun verstärkt dazu aufgerufen, eine Vermittlerrolle zu übernehmen – teils als Verhandlungsführer, teils als forensische Ermittler –, um den Schaden zu minimieren und gleichzeitig Wege zu finden, um zu verhindern, dass Hacker bei ihren Angriffen Erfolg haben. Doch die Unternehmen stehen vor zahlreichen Herausforderungen, da der internationale Charakter von Hacking die Untersuchung von Angriffen und die Rückverfolgung gestohlener Gelder erschwert. Syndikate, die ihren Sitz in feindlichen Staaten haben und von diesen gesponsert werden – wie etwa die mit Nordkorea verbundene Lazarus Group – gehören zu den produktivsten Kryptowährungs-Hackern.
Dennoch gab es im November 2022 einen juristischen Sieg gegen die russischen Betreiber eines Botnetzes namens Glupteba durch die US-Anwaltskanzlei King & Spalding. Dieses Botnetz wurde genutzt, um Anmelde- und Kontoinformationen zu stehlen, um Straftaten wie Diebstahl und Betrug zu begehen und die Computer anderer Leute zum illegalen Schürfen von Kryptowährungen zu nutzen. Eine klare Warnung an die Botnet-Betreiber wurde gesendet, als das Gericht entschied, dass die Angeklagten versucht hatten, das Gericht zu betrügen und sich der Entdeckung zu widersetzen.
Neben dieser gerichtlichen Verfolgung von Hackern sind Anwaltskanzleien auch dazu aufgerufen, gestohlene Gelder aufzuspüren und zurückzugewinnen. Es gab bereits einige Erfolge, wie der Fall der US-Anwaltskanzlei Morrison Foerster zeigt, die nach einem Cyberdiebstahl im Wert von 197 Millionen US-Dollar bei der Wiederbeschaffung gestohlener Gelder für Euler Finance, eine Kryptokreditplattform mit Sitz in Großbritannien, erfolgreich war.
William Frentzen, Partner und Prozessanwalt in Morrison Foersters Abteilung für Wirtschaftskriminalität, war bereits bei einem 110-Millionen-Dollar-Betrug an der Krypto-Börse Mango Markets erfolgreich tätig. Im Fall von Euler Finance gelang es seinem Team, Kontakt mit dem Hacker aufzunehmen und die gestohlenen Gelder zurückzubekommen, indem sie Druck auf den Hacker ausübten und sein Interesse an einer privaten Konversation weckten.
Dies zeigt, dass Anwaltskanzleien eine wichtige Rolle im Kampf gegen Cyberkriminalität spielen und dazu beitragen, gestohlenes Geld zurückzugewinnen und den Tätern gegenüberzutreten. Die Erfolge in diesen Fällen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Bemühungen der Anwälte, Unternehmen vor den Auswirkungen von Cyber-Angriffen zu schützen, von großer Bedeutung sind. Mit dem Anstieg der Cyberkriminalität und der zunehmenden Verwendung von Kryptowährungen als Angriffsvektor werden Anwälte weiterhin eine wichtige Rolle dabei spielen, Unternehmen zu verteidigen und gestohlene Gelder zurückzugewinnen.
