Die fünf führenden Kryptowährungsbörsen in Südkorea – Upbit, Bithumb, Coinone, Korbit und Gopax – werden Berichten zufolge ein gemeinsames Beratungsgremium einrichten, das den lokalen Markt für digitale Assets beaufsichtigen wird und in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 live gehen soll.
Versuchen, einen weiteren Unfall wie Terra zu verhindern
Lokale Medien enthüllten, dass Koreas große Plattformen ihre Kräfte bündeln werden, um Krypto-Investoren zusätzlichen Schutz zu gewähren. Sie versprachen, eine Geschäftsvereinbarung zu unterzeichnen und dann ein gemeinsames Beratungsgremium zu gründen, um die Regulierungsstandards in diesem Bereich zu verbessern. Sie werden auch einen Kommunikationskanal schaffen, über den Opfer und betroffene Unternehmen auftretende Probleme ansprechen können.
Das beratende Gremium wird in drei Bereiche gegliedert: Transaktionsunterstützung, Marktüberwachung und Compliance-Überwachung. Die erste Aktion ist für September dieses Jahres geplant, wenn die Börsen ein Warnsystem für virtuelle Währungen und Delisting-Standards vorbereiten werden. Darüber hinaus stellen die Unternehmen wertvolle Informationen zur Verfügung, darunter Bewertungsberichte und Whitepaper.
Wenn es Hinweise darauf gibt, dass bestimmte Kryptowährungsprojekte mit Geldwäscheaktivitäten in Verbindung stehen oder eine Bedrohung für das Finanzsystem darstellen, erhalten Anleger eine Warnung.
Im Oktober planen die Plattformen, Richtlinien für das Listing-Screening einzuführen. Sie werden auch regelmäßig die möglichen Risiken auf dem Markt überprüfen und bei Bedarf dringend handeln.
Anschließend dürfen neue Krypto-Investoren ab Januar 2023 nicht mehr in das Ökosystem eintreten, bevor sie das entsprechende Schulungsvideo abgeschlossen haben.
Südkorea stand wegen des Fiaskos im letzten Monat um die lokale Blockchain-Plattform Terra im Rampenlicht der Digital-Asset-Szene. Sein natives Token – LUNA – und sein algorithmischer Stablecoin – UST – stürzten praktisch auf Null ab. Zahlreiche Anleger verloren dadurch Millionen, einige begingen sogar Selbstmord.
Auch die koreanischen Behörden handeln
Anfang dieses Monats drängten die südkoreanischen Finanzaufsichtsbehörden auf die Anwendung umfassender Regeln im Kryptowährungssektor, damit Fälle wie der LUNA/UST-Crash verhindert werden könnten. Yun Chang-hyun – ein Gesetzgeber und Vorsitzender des Komitees für virtuelle Vermögenswerte der regierenden People Power Party – bestand darauf, ein Treffen mit den fünf größten Börsen zu veranstalten, damit sie gemeinsam einen Regulierungsrahmen entwerfen könnten.
Seiner Ansicht nach wurde die heimische Digital-Asset-Industrie „zu lange ohne Ordnung und Disziplin vernachlässigt“, was einer der Gründe für solche Abstürze sein könnte.
Bisher haben vier Plattformen ihre Teilnahme an diesem Treffen bestätigt. Sie versprachen auch, offizielle Ankündigungen zu veröffentlichen, wenn Richtlinien aufgestellt würden.